Ausbau der Straßenbahn ist auf Schiene
Die Verlängerung der 119 Jahre alten Straßenbahn in Gmunden ist so gut wie fix. Am Freitagabend hat sich die Stadt-VP – sie hat 19 von 37 Mandaten – einstimmig für das 30 Millionen teure Projekt ausgesprochen. Die Fraktionssitzung dauerte rund zweieinhalb Stunden.
„Anfänglich hat es noch ein paar Gegner gegeben, die wir schließlich von den Vorteilen überzeugen konnten. Ich sehe den Ausbau als wichtigen Schritt in die Zukunft“, sagt Bürgermeister Heinz Köppl zum KURIER.
Die Finanzierung sei gesichert. 80 Prozent der Kosten übernehme das Land. Es gebe eine Zusage von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ). Den Rest – das sind rund sechs Millionen Euro – muss die Stadt Gmunden selbst zahlen. Köppl: „Dafür werden wir einen Kredit aufnehmen. Wir wollen diese Summe in 15 Jahresraten zurückzahlen.“
Brücke verbreitern
Am kommenden Donnerstag wird die Stadtpolitik in einer Gemeinderatssitzung über die Verlängerung des 2,3 Kilometer langen Bim-Netzes bis zur Lokalbahnstrecke Gmunden-Vorchdorf abstimmen. „Außer der FPÖ wird niemand dagegen sein“, glaubt Köppl. Das Projekt sehe auch vor, dass die Brücke über die Traun verbreitert und die Stadteinfahrt völlig neu gestaltet werden muss. „Ich bin überzeugt davon, dass sich Gmunden dadurch architektonisch weiterentwickeln wird.“
Seit 1894 gilt die Tramway als unverzichtbarer Bestandteil des Stadtbildes . Sie zählt zu den steilsten Adhäsionsbahnen (Antrieb funktioniert nur über die Haftung der Räder) der Welt.„Das Ja zu diesem Projekt ist auch für die nachfolgenden Generationen von immenser Bedeutung. Der Stellenwert des öffentlichen Verkehrs nimmt schließlich ständig zu.“
Die Stadt-VP befürwortet auch den Bau einer Therme. „Wir werden uns daran mit zehn Millionen Euro, das ist ein Drittel der Kosten, beteiligen“, erklärt Köppl. Es werde eine einzigartige Saunalandschaft entstehen. „Man kann dann von dort direkt in den Traunsee reinspringen.“
Strandbad-Gelände
Gebaut werden soll die Therme auf dem Gelände des Strandbades – dagegen gibt es allerdings Widerstand in der Bevölkerung. „Wir versuchen, den Gegnern unsere Argumente sachlich darzulegen“, sagt Köppl.
Betreiber der neuen Anlage werde die oö. Thermenholding sein, die bereits in Bad Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall vertreten ist. Köppl will außerdem, dass die Grünberg-Seilbahn wieder fährt.
„Durch den Stillstand entsteht enormer wirtschaftlicher Schaden. Für uns ist das furchtbar.“ Einige Anrainer würden sich vehement gegen die Inbetriebnahme wehren. „Die Gespräche sind ins Stocken geraten. Ich habe dafür kein Verständnis.“