Chronik/Oberösterreich

Abnehmen ohne zu hungern

Der schönste Platz ist wohl der Ruheraum. Der Blick geht auf den rund 50 Meter entfernten Inn, der langsam dahinfließt. Dieses meditative Schauen macht alles möglich: nichts zu denken oder sich mit dem zu beschäftigen, was einen gerade bewegt. Man ruht in sich, die Welt gleitet vorbei.

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Das Kurhaus der Barmherzigen Brüder in Schärding ist ein besonderer Ort. Es ist erbaut auf einem Granitfelsen, einem Ausläufer des Sauwaldes. Vor dem Haus erinnert eine Büste an den bayrischen Pfarrer Sebastian Kneipp, seine Grundsätze sind eingemeißelt: Wasser, Ernährung, Bewegung, Pflanzen, Ordnung.

„Schon Kneipp sagte, eure Nahrung soll euch Heilmittel sein“, erläutert Direktor Harald Schopf (40) den Kern- und Angelpunkt des Kurhauses. Die Ernährung sei die Basis, auf die vier Behandlungsfelder aufbauten: Entgiftung und Entschlackung, auftanken, natürlich schön und schmerzfrei.

Ayurveda und TCM

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Neben dem traditionellen Kneippen, mit dem das Kurhaus groß geworden ist, bietet es zwei Bereiche, die ihm eine herausgehobene Stellung zukommen lassen. Ayurveda, die traditionelle indische Medizin, und TCM, die chinesische Heillehre. Seit nunmehr neun Jahren verwöhnt Nijo die Gäste mit seinen Massagen mit Kräuteröl, das nach jahrhundertelang überlieferten und geheimen Rezepten im südwestindischen Bundesstaat Kerala hergestellt wird.

Die fünf Behandlungsräume sind mit indischem Interieur ausgestaltet, sodass man sich tatsächlich auf den Subkontinent versetzt fühlt. Nach der Massage werden die Gäste zu einem indischen Schwitzbad eingeladen. Die Ayurveda-Behandlungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, sodass die Anzahl der Masseure auf sechs aufgestockt wurde. Majda Hallmayr hat nicht nur die Ayurveda-Abteilung ins Leben gerufen, sondern auch die TCM-Abteilung, die traditionelle chinesische Medizin. Von den Ärztinnen werden Akupunkturbehandlungen durchgeführt.

TCM kommt besonders dann zur Wirkung, wenn Dauerschmerzen beseitigt werden sollen. Tuina-Massagen, Schröpfen und chinesische Kräutertherapien sollen Linderung verschaffen. Behandelt werden speziell Probleme mit der Wirbelsäule, Kopfschmerzen, Migräne, Gelenksprobleme und Arthrosen. Den größten Zulauf findet das Entgiftungs- und Entschlackungsprogramm, das Basenfasten. Vor allem jetzt nach Weihnachten „Man nimmt hier ab, ohne zu hungern“, sagt Harald Schopf. Der Körper erhalte dennoch ausreichend Mineral- und Vitalstoffe. Zum Frühstück gebe es Dinkelbrei und Obst, zu Mittag ein vegetarisches Gericht, abends eine Suppe aus frisch gekochtem Gemüse. „Man verzichtet gänzlich auf Salz und Zucker und auf alle anderen Genussmittel wie Kaffee und Alkohol.“

Es sollten zwei bis drei Liter Wasser und Kräutertee getrunken werden. Damit könne man vier bis fünf Kilogramm pro Woche abnehmen. „Im Vordergrund stehen die Entgiftung und Entschlackung. Dadurch purzeln die Kilos“, so Schopf. Dazu tragen auch die warmen Kräuterwickel bei, die den Gästen zwischen vier und sechs Uhr Früh um Bauch und Rücken geschlungen werden.

www.kurhaus-schaerding.at