313 Flüchtlingskinder kommen jetzt in die Schule
Ab Montag werden 313 Flüchtlingskinder erstmals in OÖ in die Schule gehen. "Das ist eine Zahl, mit der wir sehr gut umgehen können", beurteilte Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP) am Dienstag in einer Pressekonferenz mit Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer die Lage. Zum Vergleich: Bisher gehen bereits 500 Asylwerberkinder in Oberösterreich in die Schule, zur Zeit der Balkankrise waren es rund 6.000.
Beim Landesschulrat wurde eine koordinierende Stabsstelle zu diesem Thema eingerichtet, in der Pädagogen, Psychologen und Juristen zusammenarbeiten. "Es sind nicht wirklich große Probleme zu erwarten", sagte deren Leiter Werner Schlöglhofer. Die Kinder seien ohnehin dezentral untergebracht, meist seien es nur wenige pro Schule. Man versuche so weit wie möglich integrativ vorzugehen. Er erklärte, dass der Spracherwerb bei Kindern zu 70 Prozent ungelenkt erfolge und nur zu etwa 30 Prozent aus dem Deutschunterricht. Das erleichtere auch die soziale Integration.
50 zusätzliche Lehrer benötigt
An zusätzlichen Ressourcen sind etwa 50 Lehrer nötig, aber "keine einzige Stunde kommt aus dem regulären Stellenkontingent", betonte Enzenhofer. Zudem holt man sich externe Partner, etwa Lehrer aus Syrien, die mit Sondervertrag beschäftigt werden, oder pädagogisch kompetente Kriegsflüchtlinge, die allerdings nur im Rahmen der Gemeinnützigkeit arbeiten dürfen, sowie andere Freiwillige.
Insgesamt sind die Schülerzahlen in Oberösterreich leicht rückläufig, was mit dem Geburtenrückgang erklärt wird. 2015/16 drücken 13.971 Kinder erstmals die Schulbank, 47 weniger als im abgelaufenen Schuljahr. Die Gesamtzahl der Volksschüler (ca. 57.850) bleibt annähernd gleich - sie stieg nach vorläufigen Zahlen um acht Kinder.
OÖ: Drei Volksschulen schließen
Fast 103.900 besuchen heuer eine Pflichtschule (minus 0,47 Prozent), knapp 190.000 eine höhere Schule (minus 0,5 Prozent). Dennoch verzeichnen letztere - mit Ausnahme der Oberstufen-Realgymnasien - immer stärkeren Zulauf, wie sich aus den Zahlen der neu aufgenommenen Schülern ergibt. Immer mehr drängen in die HTL oder in Humanberufliche höhere Schulen sowie humanberufliche Fachschulen. An Beliebtheit verloren haben die kaufmännischen Fachschulen. Enzenhofer erklärt das sowohl mit dem Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten als auch mit den Erfordernissen des Arbeitsmarktes.
Drei Volksschulen schließen mit diesem Schuljahr, in Windischgarsten werden zwei Hauptschulen zusammengelegt, ebenso zwei Polys im Bezirk Kirchdorf. Neue Schulen eröffnen nicht.