17-Jähriger, der Polizeiauto anzündete, soll nun Taxi geraubt haben
Von Petra Stacher
Im November 2021 übergoss in Linz-Ebelsberg ein 16-Jähriger ein Polizeiauto mit Benzin und zündete es an. Im März wurde er deshalb zu sieben Monate Haft – davon zwei unbedingt – verurteilt. Dazu gelernt hat er seither scheinbar aber nichts: Wie die Landespolizeidirektion am Mittwoch verkündete, dürfte der mittlerweile 17-Jährige nun beim Raub eines Taxis beteiligt gewesen sein.
Laut Polizeisprecher David Furtner hätte es in jüngster Zeit mehrere zusammenhängende Vorfälle gegeben: Am Linzer Hauptbahnhof soll ein Obdachloser von einem 13-jährigen Österreicher, einem gleichaltrigen Rumänen sowie der 13-jährigen österreichischen Freundin des Rumänen zusammengeschlagen worden sein. Alle drei wohnen in einem Linzer Jugendheim.
In der Nacht auf Sonntag sollen sie dann einen 72-jährigen Taxilenker gewaltsam seines Fahrzeugs beraubt haben. Die drei wurden daraufhin von der Polizei geschnappt und einvernommen. Weil sie nicht strafmündig sind, aber wieder auf freien Fuß gesetzt.
Halloween-Nacht
In der Nacht auf Mittwoch sollen die 13-Jährige und der Rumäne ihre kriminelle Karriere fortgesetzt haben: Sie sollen erneut ein Taxi geraubt haben. Mit dabei dürfte dieses Mal jener 17-Jährige gewesen sein, der damals das Polizeiauto anzündete. Das Mädchen wurde nach der Einvernahme am Mittwoch in die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Linzer Uniklinikums eingewiesen.
„Morgen setzen wir uns mit der Jugendhilfe zusammen, wie wir die 13-Jährigen wieder auf den rechten Weg bringen können. Der 17-Jährige befindet sich in Haft“, so Furtner am Mittwoch. Zusätzlich werde noch ermittelt, ob der 17-jährige Österreicher auch mit den Vorfällen zu Halloween etwas zu tun hat. „Fakt ist, dass er damals Teil der Jugendbande ,La Casa Bariks 4030’ war. Mitglieder dieser Bande waren zu Halloween im Dunstkreis mit dabei.“
Konsequenzen
Trotz der gehäuften Zwischenfälle und den Krawallen von Jugendlichen in der Halloween-Nacht wollte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz aber nicht von einem Hotspot in Linz in Bezug auf Jugendkriminalität reden. Derartige "Problemfälle" gebe es überall.
Worüber er jedoch reden möchte, sind mögliche Konsequenzen. Die Zeiten hätten sich geändert, Kinder kämen früher in die Pubertät. Vielleicht sollte auch das Gesetz in Bezug auf das Alter der Strafmündigkeit, das derzeit bei 14 Jahren liegt, adaptiert werden, wollte er der Fallkonferenz am Donnerstag aber nicht vorgreifen.