Chronik/Niederösterreich

18 Jahre Spenden für Äthiopien-Schule gesammelt

Nicken Sie nicht, tun Sie etwas!“, appellierte Karl-Heinz Böhm vor fast zwei Jahrzehnten an die Zwettler Bürger. Dass seine Worte während eines Äthiopien-Vortrags bis heute nachklingen würden, hätte wohl keiner gedacht. 18 Jahre lang sammelten ehrenamtliche Helfer des „Arbeitskreises Menschen für Menschen in Zwettl“ und Hunderte Schüler des Gymnasiums rund 165.000 Euro, um den Bau der „Waldviertel-Schule Mamo Bukni“ in Äthiopien zu finanzieren. Seit Kurzem werden hier 1000 Schüler in 16 Klassen unterrichtet.

Marathon

Im Rahmen eines Festakts fand der jahrelange Spendenmarathon in der Sporthalle in Zwettl seinen krönenden Abschluss. Unter den Ehrengästen befand sich auch Bundespräsident Heinz Fischer, der die unglaubliche Leistung einer „großen Familie“ würdigte. „Ihr habt gemeinsame Ziele und die Ausdauer, daran zu arbeiten“, betonte er.

Die neue Schule, die 18 Kilometer südwestlich von Gundo Meskel entfernt liegt, sei ein wichtiger Baustein für eine bessere Zukunft der äthiopischen Kinder, erklärte Almaz Böhm, die als Chefin der Äthiopien-Hilfe „Menschen für Menschen“ den symbolischen Schlüssel für die fertiggestellte Schule entgegennahm. Den größten Teil des Spendenbetrags erzielte der Zwettler Arbeitskreis mithilfe des jährlichen Bücherflohmarkts. Dafür stellten die Bürger mehr als 10.000 Bücher zur Verfügung. Auch rund 400 Schüler des Gymnasiums – zweieinhalb Schülergenerationen – halfen mit, um schneller ans Ziel zu gelangen. „Anfangs waren wir über die benötigte Spendensumme geschockt. Umso größer ist jetzt die Freude, den Betrag zusammengebracht zu haben“, sagte Norbert Müllauer, der gemeinsam mit der Unternehmerin Erika Berger die treibende Kraft des Zwettler Arbeitskreises war.