Chronik/Niederösterreich

"Zwentendorf ging auch nie ans Netz"

Noch steht dort kein Mast. Vielleicht gibt die Telekom doch noch nach." Für Juliana Günther, Bürgermeisterin  von Kematen an der Ybbs im Bezirk Amstetten stirbt die Hoffnung erst am Schluss. Im Kampf gegen einen neuen Handymast der Telekom im Heidewald am Kematner Ortsrand überwiegt bei ihr und vielen Bürgern aber derzeit der Frust.

"Das Fundament für den Mast wurde betoniert. Wir werden weiter versuchen das Projekt auf den Alternativstandort auszulagern",  erklärt Günther. Wenngleich sie sich eingestehen muss, dass die Interventionen  in der Telekom-Direktion und über das Büro  des Landeshauptmanns Erwin Pröll bislang nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben.

Uneinsichtig

Der Telekom-Konzern beharrt weiter auf den von allen Behördenstellen bescheidmäßig bewilligten  Standplatz in unmittelbarer Nähe zur B 121, aber auch nur 100 Meter  von einem Kinderspielplatz entfernt. Schon nach der spontanen Protestkundgebung im Juli, bei der einige Dutzend wütende Siedler die Baustelle blockierten, hatte Telekom-Sprecherin Livia Dandrea-Böhm angekündigt am Standort festhalten zu wollen. In diesem Bereich gebe es Beschwerden wegen eines GSM-Lochs. Außerdem sei  sehr viel Zeit liegen geblieben,  weil schon einmal ein fixer Mastenplatz  auf Wunsch der Bürger und der Gemeinde aufgegeben worden ist, erklärte die Sprecherin.

"Auch das Kraftwerk Zwentendorf wurde gebaut und ging nicht in Betrieb", will die Bürgermeisterin weiter kämpfen. Manche der Bürger werfen ihr und der Gemeindevertretung vor,  zu spät über den neuen Handy-mast informiert zu haben. "Ich habe Schriftstücke,  die das auch belegen", sagt Anrainer Johann Schlöglhofer. Günther wiederum behauptet, dass sie am 20. April  einen Alternativstandplatz präsentieren und verhandeln wollte, aber Telekom-Manager  gar nicht gekommen waren.

Schlöglhofer und andere Gegner verlangen jetzt eine Messung der schon durch bestehende  Handysender vorhandenen Strahlung.

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