Zukunftsprojekt: Frischer Fisch aus voralpinen Teichen
Den viel zitierten dicken Fisch wollen Manager des Kulturparks Eisenstraße, sowie einige Experten und Aktivisten im alpinen Mostviertel an Land ziehen. In Tälern von Ybbs und Erlauf wird im heurigen Jahr ein flächendeckendes Management-Programm aufgezogen, das wie ein Turbo für die Fischzucht in der Region wirken soll. Für das von der EU mitfinanzierte Leader-Projekt stehen vorerst 100.000 Euro zur Verfügung.
Glasklares Quellwasser im Überfluss, allerlei Tümpel und viele unbewirtschaftete Teiche nahe den Bauernhöfen, dazu die nicht zu stillende Nachfrage der Konsumenten nach heimischem Fisch – das ist die Basis für das Unternehmen „Wasser. Fisch. Mensch“ im Süden der Bezirke Amstetten und Scheibbs. Die Initiative harmoniert zudem mit Plänen des Lebensministeriums, das die Produktion heimischer Forellen, Saiblinge und anderer Speisefische bis 2020 um 30 Prozent steigern will.
Beratung
Gestartet wird im März mit einem Kurs- und Beratungsprogramm für Landwirte und Interessierte. An einem ersten Info-Abend auf der Bezirksbauernkammer Scheibbs wurden im Vorjahr 60 Teilnehmer gezählt. „Wir haben ganz klar ein quantitatives Ziel. Ende 2014 sollen die ersten fünf neuen Fischproduzenten fix sein“, erklärt Eisenstraßenobmann und Nationalrat Andreas Hanger.
Neben den Bauernkammern in Scheibbs und Waidhofen/Ybbs wird die Landwirtschaftliche Fachschule in Hohenlehen eine Drehscheibe für die Teichwirte sein. Auch die Aufnahme des Faches Fischzucht in den Unterricht steht im Raum. Wissenschaftliche Hilfe bietet das Forscherzentrum „Wasser-Cluster“ in Lunz, wo über optimale Fütterung in Aquakulturen geforscht wird.
Dass Fisch aus der Region begehrt ist, zeigt das im kleinen Rahmen erfolgreiche Markenprojekt „Ybbstalforelle“. Optimal wäre es, meint Hanger, wenn sich einzelne Betriebe auf die Setzlingszucht, andere auf die Fischmast spezialisieren. Auch die gemeinsame Schlachtung und Vermarktung unter einer eigenen Marke sind geplant.