Ybbstal: Radweg gegen Skigebiet
Das Tauziehen um die Errichtung des Ybbstalradwegs auf der Bahntrasse geht in die nächste Runde. Nachdem die SP-dominierte Gemeinde Hollenstein schon aus dem Verband der sieben Ybbstalgemeinden ausgeschert ist, gibt es nun wieder Ansätze, die Hollensteiner wieder ins Boot zu bringen. Damit wäre garantiert, dass die Radlerroute ohne Löcher durchs ganze Tal führen könnte.
„Die Tür für Hollenstein ist offen. Dort wird das Thema am 21. März erneut im Gemeinderat behandelt“, sagt Verbandsobmann und Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer, VP. Eine Unterredung mit Hollensteins Bürgermeister Franz Gratzer, SP, einigen SP-Gemeinderäten, sowie dem Verbands-Vize Helmuth Schagerl, SP, Ortschef in St. Georgen/Reith, brachte neue Perspektiven. Sollte im Hollensteiner Gemeinderat das Veto für den Beitritt aufrecht bleiben, so werde man zumindest die Flächenumwidmung für den Radweg nicht behindern, so die Zusage, die Gratzer bestätigt.
Im Hintergrund werde an der zehn Millionen Euro teuren Radstrecke zwischen Waidhofen und Lunz emsig geplant, bestätigt Koordinator Johannes Pressl. Durch das Ausscheren Hollensteins müssen in den anderen Gemeinden neue GR-Beschlüsse über die Statuten (sechs statt sieben Mitglieder) gefasst werden. „Da warten wir jetzt vorher die neue Sitzung in Hollenstein ab“, erklärt Ploderer.
Angebot Hollensteins
Ortschef und SP-Abgeordneter Gratzer hat zudem seine Strategie geändert und berichtete gestern im KURIER-Gespräch von einem Deal, den er dem Land NÖ vorerst inoffiziell unterbreitet hat. Gratzer erhofft Unterstützung bei der Rettung des Ski-Gebiets Königsberg in seiner Gemeinde. Im März will der Betreiber die Lifte schließen oder abverkaufen. Gratzer: „Hollenstein droht nach dem Verlust der Bahn auch die Sperre der für die Region wichtigen Attraktion. Ich würde mir Hilfe von der Landesholding oder der eco-plus erwarten, so könnte man ein Wohlwollen für den Radweg argumentieren.“
Obmann Ploderer: „Von diesem Junktim weiß ich nichts.“