Chronik/Niederösterreich

Wolkersdorfer Stadtchefin: „Werde nicht in Opposition gehen“

„Ich werde nicht in Opposition gehen“, ist für Anna Steindl am Montag klar. Sie erreichte in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) am 24. März mit ihrer ÖVP zwar die Mehrheit (13 Mandate) bei den vorgezogenen Gemeinderatswahlen, trotzdem bleibt sie nicht Bürgermeisterin. Am Freitag fand sich nämlich eine Koalition gegen die amtierende Stadtchefin, die von der ÖVP-Gegenliste (sieben Mandate) rund um Spitzenkandidat Dominic Litzka und Landtagsabgeordneten Kurt Hackl getragen wird.

Neuwahlen möglich

Über die weitere Vorgangsweise berät Steindls ÖVP am Dienstagabend. Dabei würden die rechtlichen Rahmenbedingungen ausgelotet werden. Auch Neuwahlen seien theoretisch möglich. „Die Frage ist auch, wer in den Gemeinderat einziehen will aus unserer Partei, oder ob jemand zurücktritt“, sagt Steindl. Und: „Unter diesen Bedingungen zu arbeiten – das sind nicht die tollsten Aussichten bei diesen Vorgangsweisen.“

Wie es mit ihr selbst weitergehen wird, werde ebenfalls noch Gegenstand von Diskussionen sein. Sie sei jedenfalls am Freitag überrumpelt worden. „Ich war mit allen Parteien in guten Gesprächen, wo es um Themen und Projekte ging. Dabei wurde hinter meinem Rücken schon die Koalition geschmiedet“, erläutert sie. Viele Menschen in Wolkersdorf seien über die Vorgangsweise enttäuscht. Auch Bürgermeisterkollegen hätten sich bei ihr gemeldet.

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Der designierte Bürgermeister, Dominic Litzka, entgegnet: „Ich habe mit meinem Team bereits vor der Wahl gesagt, es bedarf eines neuen Stils des Miteinanders. Es hat Gespräche mit allen Parteien gegeben – auch mit Steindl. Da hat sich herausgestellt, dass es keine prozessualen und personellen Veränderungen gibt.“ Deswegen sei klar gewesen, den Wählerauftrag des neuen Stils umzusetzen.