„Werkunterricht überfordert Mädchen oft“
Von Julia Schrenk
Wir verstehen uns als eine moderne, begabungsgerechte Bildungseinrichtung.“ So steht es im Leitbild der Hauptschule Litschau in Niederösterreich. Schwerpunkt: „Sprachen, Technik, Informatik“.
Pauschalurteil
Eine klare Diskriminierung, wie der niederösterreichische Landesschulratspräsident Hermann Helm sagt: „Dieses Urteil ist pauschal und diskriminierend. Vor allem der zweite Halbsatz ist entbehrlich.“ Helm will nun eine Stellungnahme vom Direktor der Hauptschule, Franz Modliba, einholen: „Ich werde ihn ersuchen, das Formular zu ändern“, sagt Helm.
Der Hauptschuldirektor, der bereits seit 1974 an der Schule Technisches Werken unterrichtet, versteht die Aufregung nicht: „Es gibt Mädchen, die für das Technische Werken keine Begabung haben. Und wenn die Begabungen nicht da sind, tut man sich schwer.“
Die Anmeldung zum Werkunterricht gelte für alle vier Jahre Hauptschule. Ein Wechsel vom Technischen zum Textilen Werkunterricht (und umgekehrt) sei mit viel Aufwand verbunden: „Es müssen Werkstücke nachgemacht werden und Prüfungen absolviert werden“, sagt Modliba, der seit sechs Jahren Direktor ist. „Es gibt Mädchen, die sind sehr gut, aber es gibt auch welche, die sich nur für Technisches Werken entscheiden, weil die Freundin es auch macht.“ Und: Modliba verwende das Formular schon seit dem Schuljahr 2005/’06 „und es hat sich noch nie jemand daran gestoßen“.