Wegen Ärztewechsel: "Bürger wurden extrem verunsichert"
Von Stefan Sailer
Seit 1. Juli gibt es in der Gemeinde Großkrut einen neuen Arzt. Ulrich Busch folgte dem Ehepaar Späth-Schuhwerk nach. Doch von einer reibungslosen Amtsübergabe war keine Spur. Denn mit der Entscheidung der Hearingkomission für Busch folgte im Ort ein erster großer Aufschrei. Sowohl einige der Patienten als auch die bisherige Gemeindeärztin Monika Späth-Schuhwerk wollten den bisherigen Vertretungsarzt behalten. Die Entscheidung blieb jedoch aufrecht.
Nun wendet sich Späth-Schuhwerk nochmals an die Ärztevertreter. Der Grund: Die offenbar untragbaren Zustände in der Container-Ordination von Kollege Busch. Dort sei es entweder zu heiß oder zu kalt, die Wartezeiten unendlich und der Ton kalt.
Längere Wartezeiten sowie logistische Probleme konnten auch die Patienten bestätigen. "Am ersten Tag waren die Leute bis vor die Türe angestellt", erzählt Walter Antoni. "Die Wände sind sehr dünn, da hört man die Gespräche im Wartezimmer schon hinein", merkt Josef Wimmer an. Doch ein Problem haben weder die zwei Herren, noch einige andere Patienten. "Es ist schließlich nur eine Zwischenlösung", ergänzt Wimmer. "Und fachlich ist der neue Arzt einmalig", weiß Ingrid Schweng zu berichten.
Ende der Kampagne
Von den Herausforderungen weiß auch der neue Arzt. Ulrich Busch hofft jedoch, dass die Kampagne gegen ihn nun endlich eine Ende hat. "Die Patienten wurden dadurch nur extrem verunsichert." Außerdem wurden die notwendigen Karteien erst am 30. Juni übermittelt. Zeit, sich einzuarbeiten, war also nicht gegeben. Die Datenbank nun auf den neuesten Stand zu bringen, brauche etwas Zeit. "Ich will meine Patienten persönlich kennen lernen, bevor ich ihnen Medikamente verschreibe."
Bis Weihnachten hofft Busch zudem, in die neue Ordination übersiedeln zu können. Mit dem Bau wurde bereits begonnen. Drei Behandlungsräume sowie ein behinderten-gerechter Zugang versprechen genügend Platz und eine Ordination auf dem neuesten Stand.