Wassernot am Berg: Bohrung erfolgreich
Nicht mit Wein, sondern mit Wasser stießen Bewohner des Kollmitzberges im Bezirk Amstetten kürzlich genüsslich und glücklich an. Nach siebenmonatiger Wassernot von 40 Liegenschaften hat der Spuk nun ein Ende.
In unzähligen Stunden transportierte die Kollmitzberger Feuerwehr mit ihrem Tanker Tausende Liter Wasser auf den 469 Meter hohen Berg. Wünschelruttengeher und alteingesessene Kollmitzberger waren stundenlang unterwegs, um neue Quellen zu finden und den Obmann der Wassergenossenschaft, Johann Fertl, zu beraten. "Mehrere haben den alten Schulbrunnen nahe der höchsten Stelle des Berges als aussichtsreichste Bohrstelle genannt", berichtet Hannes Pressl, Bürgermeister der Großgemeinde Ardagger. Nach vielen Diskussionen und mit viel Risiko bestellten die Genossenschafter eine 79 Meter tiefe Bohrung und wurden für den Mut belohnt. Mit 30 Liter pro Minute und bester Qualität versorgt nun die ausgesuchte Quelle die Gemeinschaftszisterne.
Großeinsatz
Nicht nur Pressl wird noch in weiteren Orten mit der akuten Wassernot privater Haushalte beschäftigt. In vielen Gemeinden, wie Neustadtl, Euratsfeld, Neuhofen oder Waidhofen sind täglich Wasserfahrten notwendig. "Es gibt tagtäglich Einsätze. Momentan sind sie noch bewältigbar", berichtet Feuerwehrbezirkskommandant Armin Blutsch. Der Niederschlag in den vergangenen 14 Monaten habe das Grundwasser nie vermehren können, erklärt Blutsch. Neuhofens Bürgermeister Gottfried Eidler erzählt, dass viele Hausbesitzer, die nicht an der zentralen Versorgung hängen, handeln müssen. "Viele vertiefen jetzt die Brunnen und müssen auf die Transporte der Feuerwehr vertrauen", sagt er.