Chronik/Niederösterreich

Waldviertel zieht die Film-Teams an

Wenn dieser Tage Christiane Hörbiger und Veronica Ferres im Schloss Grafenegg vor der Kamera stehen, dann setzt sich damit eine ganze Serie von Produktionen fort, die die Region zwischen Donau und tschechischer Grenze als Filmkulisse nutzen. Das bringt dem Waldviertel einerseits Einnahmen, festigt andererseits seinen Ruf als authentische Landschaft, in der Filmteams volle Unterstützung erhalten.

Die aktuellste Produktion "Die kleine Lady" ist an den Klassiker "Der kleine Lord" angelehnt. Hörbiger mimt darin die strenge Gräfin Liebenfels, die ihre Enkelin zur Aristokratin erziehen will. Ihre Gegenspielerin, Frauenrechtlerin Hobbs, wird von Ferres gespielt. Erst im September 2011 begannen die Dreharbeiten für "Der Grenzgänger" am Stausee Ottenstein. Da waren Stars wie Birgit Minichmayr und Klaus Maria Brandauer im Einsatz. Ebenfalls im September 2011 drehte Regisseur Walter Bednarik in der Kremser Altstadt einen Kurz-Historienfilm, der in der Zeit der Napoleonschlacht spielt und historische Romanze "1805 - A Town's Tale" heißt.

Nicht als Stellvertreter für eine andere Region, sondern für sich selbst steht das Waldviertel in einer anderen Produktion: In Eisgarn, Bezirk Gmünd, mimte im Sommer 2011 der als "Kaiser" bekannte Robert Palfrader den Bürgermeister der fiktiven Waldviertler Gemeinde Braunschlag für eine achtteilige Satire-Serie.

Roman

Im Mai 2010 nutzten andere Produzenten den skandinavischen Touch der Region für die Verfilmung eines Romanes von Henning Mankell. Pürbach bei Gmünd wurde zum kleinen schwedischen Dorf und Schauplatz von 19 Morden. Der Film "Der Engelmacher" von Regisseurin Christine Hartmann wurde 2009 ebenfalls zu einem guten Teil im Waldviertel gedreht. Viele werden sich noch an den Streifen "Revanche" erinnern, der einen Oscar als bester ausländischer Film erhielt. Dass Filmteam verbrachte 2007 im Zuge der Dreharbeiten insgesamt 23 Drehtage im Raum Gföhl und Ottenschlag. Das sind aber nur einige Beispiele. Viele kleinere Produktionen, aber auch Drehs für "Harry's liabste Hüttn", und Besuche von Teams vieler TV-Sender, die Ursprünglichkeit und Kulinarik dokumentieren, kommen noch dazu.

"Manche Filmteams bleiben bis zu einem Monat. Dadurch steigt die Nächtigungszahl. Es werden auch Ausflugsziele und Menschen der gesamten Region gezeigt", sagt Krista Vlasaty vom Waldviertel-Tourismus. Ein weitere Bonus: "Die hilfsbereiten Menschen im Waldviertel machen vieles für die Produktionen leichter."