Chronik/Niederösterreich

Webportal soll Geld für Projekte sammeln

In den USA ist es bereits gängige Praxis, als Firmengründer oder Projektbetreiber via Internetportal nach dem Kapital privater Geldgeber zu greifen. Ein ähnliches Modell will nun auch das Wirtschaftsforum Waldviertel gemeinsam mit dem Verein Interkomm schaffen, um mithilfe einer Internetplattform Geld aus der Region für Projekte in der Region zu sammeln. Noch in dieser Woche ist die Gründung der Firma „Regional Funding Waldviertel“ geplant, die das Ziel hat, eine rechtlich sichere Basis zu bieten, um einen legalen Geldfluss zu ermöglichen.

Wer als Neo-Chef Sicherheiten vorweisen kann, hat es leicht, einen Bankkredit zu erhalten. Wesentlich schwerer haben es diejenigen, die mit einer neuen Idee in einem Geldinstitut vorstellig werden. Damit auch solche Firmen und Gemeinden für die Umsetzung mehr Eigenkapital haben, will die Regional Funding Waldviertel GmbH eine eigene Internetseite anbieten, auf der die neuen Projekte präsentiert werden.

Interesse

„Wer Interesse hat, kann sich durch die Infos klicken und selbst entscheiden, ob er sich mit einem Geldbetrag an einem Projekt beteiligen will“, erklärt Christof Kastner, Obmann des Wirtschaftsforums Waldviertel. Bevor Ideen auf dem Portal erscheinen, werden sie nach festgelegten Kriterien wie Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit geprüft.

Während die privaten Investoren am Gewinn beteiligt sind, kassiert die Regional Funding Waldviertel GmbH eine einmalige Vermittlungsgebühr von fünf Prozent. Natürlich tragen die Investoren auch das Risiko, wenn die Firma scheitert. Es gibt aber auch Steuervorteile, die den Reiz des Webportals heben. „Besteuert wird das Geld mit 25 Prozent Kapitalertragssteuer und nicht mit bis zu 50 Prozent Einkommenssteuer“, erklärt Pröglhöf.

Schon jetzt sind fünf Projekte mit einem Gesamtvolumen von 50.000 bis 60.000 Euro in der Pipeline. Allerdings wird die neue Internetseite www.regionalfunding.at erst in zwei Wochen online sein.