Chronik/Niederösterreich

Adrenalin pur auf 20 Hektar Wienerwald

Wer jemals die Parcours eines Hochseilgartens absolviert hat, weiß von höchst anstrengenden, aber auch ebenso spannenden und Adrenalin-geladenen Abenteuern zu berichten. Zuerst gilt es, hohe Bäume über schweißtreibende Strickleitern zu erklimmen und in schwindelerregender Höhe auf Seilen oder wackeligen Brettern und Plattformen zu balancieren – gut gesichert, versteht sich. Als Belohnung für die Anstrengung winken Abfahrten mit dem „Flying Fox“: An einer Seilrolle hängend geht es zwischen Baumwipfeln in rasantem Tempo talwärts.

Wer dieses Abenteuer im Großraum Wien sucht, wird auf den Hausbergen der Bundeshauptstadt fündig. Seit Sommer 2012 gibt es bei der Josefinenhütte zwischen Kahlen- und Leopoldsberg den „Waldseilgarten Kahlenberg“ mit 14 Parcours verschiedener Schwierigkeitsgrade auf drei Hektar Fläche. Die neue Freizeit-Attraktion im Wienerwald eroberte schnell seinen Platz unter den Wiener Freizeit-Attraktionen: 2013 tobten sich hier rund 30.000 Menschen aus.

50 Meter Höhe

Jetzt soll der Hochseilgarten auf ein Vielfaches seiner bisherigen Größe ausgebaut werden: „Mit 20 Hektar Fläche wollen wir eine der größten Anlagen Europas errichten“, sagt Hannes-Mario Dejaco, Geschäftsführer der Betreiberfirma Magmag. Rund 800.000 Euro werden investiert. Vor allem die Fans der Flying Foxes sollen nach der Erweiterung auf ihre Kosten kommen: „Geplant ist unter anderem eine 350 Meter lange Seilrutsche, mit der man bis zu 50 Meter hoch über den Baumwipfeln fliegt“, verrät Dejaco.

Eingriffe in die Natur des Wienerwalds sind laut Dejaco für den Ausbau des Hochseilgartens kaum nötig: „Wir nützen bestehende Bäume, lediglich das Totholz wird ausgelichtet.“ Durch die größere Fläche wird die Erweiterung weniger dicht ausfallen als die bestehende Anlage; von den 20 Hektar Projektfläche soll weniger als die Hälfte „bespielt“ werden.

Auch neue Straßen sind bis auf einen Erschließungsweg innerhalb der Anlage nicht geplant. als Stellfläche für die Autos der Besucher dient wie schon bei den bestehenden Parcours der nahe Kahlenberg-Parkplatz.

Klosterneuburg

Bis mit der Installation der neuen Parcours begonnen werden kann, sind freilich noch einige bürokratische Hürden zu meistern: Im Gegensatz zur bestehenden Anlage, die zur Gänze auf Wiener Gemeindegebiet liegt, ist die Erweiterung auf angrenzendem NÖ-, genauer gesagt Klosterneuburger Territorium geplant. Das Stift Klosterneuburg hat als Grundbesitzer bereits zugestimmt, auch vom Klosterneuburger Stadtrat und der zuständigen Forstbehörde liegen laut Betreiber bereits wohlwollende Stellungnahmen vor.

Dejaco scharrt bereits in den Startlöchern: Sind alle erforderlichen Genehmigungen erteilt, kann die neue Anlage binnen sechs Wochen aufgestellt werden, und dem Abenteuer am Flying Fox steht nichts mehr im Weg.

www.waldseilpark-kahlenberg.at

Alle Inhalte anzeigen