Chronik/Niederösterreich

Volksbefragung zu Friedensdenkmal

Bei der öffentlichen Projektpräsentation für das in Gföhl, Bezirk Krems, geplante Friedensdenkmal - Stupa genannt - hatte vergangenen Sonntag alles noch ganz anders ausgesehen: Initiatorin Elisabeth Lindmayer hatte das Gefühl, dass sich "von einigen Ausnahmen abgesehen" Menschen aller Glaubensrichtungen auf das Bauwerk freuen. Jetzt der Knalleffekt: FPÖ, Bürgerliste WFG und SPÖ wollen eine Volksbefragung, um zu klären, ob die Bürger einer Grundstücks-Umwidmung für das buddhistische Friedensdenkmal zustimmen.

"Ich habe mich von Anfang an für eine Volksbefragung ausgesprochen", betont FPÖ-Stadtrat Siegfried König. Der hatte das auch schon in mindestens einer Gemeinderatssitzung offen gesagt.

"Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, sind auch nach Ungarn gefahren, wo bereits so ein Stupa steht. Wir haben mit der dortigen Gemeinde gesprochen und erfahren, dass von einer Integration keine Rede sein kann. Das ist kein Miteinander, sondern ein Nebeneinander", sagt Johannes Pernerstorfer, Chef der Bürgerliste "Wir für Gföhl". Er sei ein grundsätzlicher Befürworter gewesen, habe aber erkennen müssen, dass es "nur um ein Wettrüsten um die größte Stupa" gehe.

"Ich persönlich bin für die Anlage", meint Stadtrat Günter Steindl von der SPÖ. Das habe er auch bei der Veranstaltung betont. "Es steht uns auch nicht zu, über Glaubensfragen abzustimmen", meint er. Aber ob die Gemeinde das Grundstück umwidmen solle, könne man wohl abfragen.

VP-Bürgermeister Karl Simlinger wirkt verwundert, weil er überzeugt ist, dass die Anlage Gföhl viel bringt und die Stadt bekannt macht: "Wenn der SP-Chef dafür ist, haben wir gemeinsam eine Mehrheit. Wozu sind dann Mandatare noch gut, wenn das nicht geht? " Aber wenn der Gemeinderat eine Befragung wünsche , werde er sie durchführen. "Die Meinung der Bevölkerung ist mir wichtig. Ich bin nicht fürs D'rüberfahren", sagt Steindl.
"Unser Slogan 'Kleine Stadt mit großem Herz' hat den Initiatoren gefallen, die Marketinglinie hat sich alleine damit ausgezahlt", findet Simlinger.