Vierfache Mutter in Amstetten erstochen: Verdächtiger schweigt
Nach der Tötung einer vierfachen Mutter (40) in Greinsfurth in der Gemeinde Amstetten am Dienstagnachmittag hat der verdächtige Ehemann bisher zu den Vorwürfen geschwiegen. Er verweigere jegliche Kommunikation mit den Ermittlern, berichtete die Landespolizeidirektion. Der 37-Jährige war in der Vergangenheit wegen seiner "religiös motivierte Tätigkeiten" vom Verfassungsschutz überprüft worden.
Der Beschuldigte habe seinen Glauben "sehr fundamentalistisch" ausgeübt, teilte die Polizei mit. Er habe versucht, andere Personen von seinem Bekenntnis zu überzeugen und ihnen die Konvertierung zum Islam nahegelegt. "Dies erfolgte jedoch nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei nicht in aggressiver Form und stets ohne Anwendung von Gewalt", wurde betont. Die Exekutive sei jedoch "konsequent gegen sein Verhalten eingeschritten, dies zeigt auch, dass der Beschuldigte mehrfach wegen Ordnungsstörungen angezeigt wurde".
Über frühere Gewalttaten an seiner Ehefrau oder an seinen Kindern lagen der Polizei keine Informationen vor. Der 37-Jährige wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert.
Das Verbrechen an der vierfachen Mutter war in bzw. vor einem Mehrparteienhaus in Greinsfurth verübt worden. Nach Polizeiangaben wurden drei Kinder des Paares - neun und fünf Jahre sowie 15 Monate alt - Zeugen der Bluttat. Ein 18-Jähriger wohnte nicht mehr bei den Eltern. Der Beschuldigte soll in der Küche der Erdgeschoßwohnung ebenso wie vor dem Haus auf seine Frau (40) eingestochen haben. Das Messer wurde von der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich sichergestellt.
Nach der Alarmierung der Einsatzkräfte am frühen Dienstagnachmittag rückten auch das Einsatzkommando Cobra und die Verhandlungsgruppe der Polizei aus. Der 37-Jährige hatte sich in seine Wohnung zurückgezogen. Dort wurde er etwa zwei Stunden nach der Bluttat festgenommen.
Die Frau erlag im Landesklinikum Amstetten den schweren Stichverletzungen, die ihr zugefügt worden waren. "Aufgrund des Tatablaufes" ging die Polizei am Mittwoch "von einer reinen Beziehungstat" aus, hieß es in einer Presseaussendung ohne nähere Angaben dazu zu machen.