Ungerechtigkeit für Öffi-Nutzer ausgemerzt
Mit seinem mobilen Bürgerstammtisch zog der Jungpolitiker Lukas Michlmayr vor einem Jahr im Mostviertel von Stadt zu Stadt. Eine Ungerechtigkeit bei der Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel, die Jugendliche im Most- und Waldviertel erzürnte, bekam der Nachwuchs-ÖVPler damals oft an den Kopf geschmissen. Konkret wurden nämlich Schüler im östlichen Raum NÖ, Wien und Burgenland gegenüber jenen Niederösterreichern bevorzugt, die täglich zur Lehrstelle oder zur Schule nach Oberösterreich pendelten.
Damit ist ab dem September Schluss. Das sogenannte „Top Jugendticket“ um 60 Euro pro Jahr für alle Öffis in den drei östlichen Bundesländern können künftig auch die Most- und Waldviertler Jugendlichen, die zur Ausbildung nach OÖ müssen, nützen. Zusätzlich zum Schulweg nach OÖ ermöglicht der 60-Euro-Schein dann die freie Öffi-Bewegung in der gesamten Ostregion. Bislang hatten sie lediglich den Freifahrtsschein zur oberösterreichischen Schule und wieder heim um 19,60 Euro zur Verfügung.
„Ich habe das Problem an die Verantwortlichen im Land NÖ herangetragen und bin nicht auf taube Ohren gestoßen“, erzählt der Haager Jugendgemeinderat. Verkehrs- und Bildungslandesrat Karl Wilfing und Landesvize Wolfgang Sobotka haben sich der Reparatur der Ungleichheit angenommen.
Ab Mitte August wird das Ticket auf der Homepage www.vor.at zu erwerben sein. Neben den fast 300.000 Jugendlichen, die es im Osten Österreichs schon nutzen, können dann auch die Westniederösterreicher auf die günstigen Transportmittel zugreifen. Michlmayr will die Öffi-Nutzung junger Menschen weiter forcieren. Ein österreichweites Top-Jugend-Ticket und ein leistbares Studententicket sind die nächsten Ziele.