Chronik/Niederösterreich

Turbo für den Flutschutz

Die Kommissionen sind noch mit Erhebungen beschäftigt, erste Hilfszahlungen wurden überwiesen. Landeshauptmann Erwin Pröll hat die Schäden nach dem Hochwasser im Donautal mit vorerst 100 Millionen Euro beziffert. Rund 4000 Objekte sind betroffen, die Höhe der Infrastrukturschäden steht noch nicht fest. Aber: „Bis jetzt sind die Schäden entlang der Donau um 140 Millionen Euro geringer als im Jahr 2002“, bilanzierte Pröll. Ein Ergebnis der Flutschutzmaßnahmen. Der weitere Ausbau der Schutzbauten soll nun rascher erfolgen als geplant.

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Rund 160 Millionen Euro sind in den vergangenen elf Jahren entlang der Donau in den Hochwasserschutz investiert worden. Der bisherige Zeitplan sah eine Fertigstellung der Maßnahmen bis 2023 vor (siehe Grafik). Nun könnte es aber auch früher soweit sein. „Wir werden an der Donau bis 2019 insgesamt 218 Millionen Euro investieren“, sagte Pröll. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf betonte: „Einreichen müssen die Projekte aber die Gemeinden. Wo sie umsetzungsreif sind, können wir sie entsprechend vorziehen.“ Das sei etwa in Emmersdorf möglich – die Umsetzung des Hochwasserschutzes soll statt 2017 bereits 2015 erfolgen.

Renaturierung

Das Land habe aber nicht nur auf technische Maßnahmen, sondern mit Investitionen von 80 Millionen Euro (40 davon aus EU-Mitteln) auch auf Renaturierung gesetzt, sagt Pernkopf. Aktuell seien 115 Flutschutzprojekte in Umsetzung.

Unterdessen dauern die Aufräumarbeiten im Raum Melk und Klosterneuburg an. Die „Familie Niederösterreich“ habe während der Flut ausgezeichnet funktioniert, lobte Pröll am Montag die Zusammenarbeit als „exzellent“. Das betonten auch Militärkommandant Rudolf Striedinger und Landesfeuerwehrchef Dietmar Fahrafellner. Während des Hochwassers hatten Pröll, Fahrafellner und Vizekanzler Michael Spindelegger die Erhöhung der jährlichen Mittel für die Feuerwehren diskutiert. Diese wurden daraufhin von 88 auf 95 Millionen Euro angehoben. „Das ist wichtig“, betonte Fahrafellner. „Die Einsatz-Evaluation hat gezeigt, dass wir noch einige Großgeräte brauchen.“ Dass „noch bessere Ausrüstung für den Katastrophenfall“ notwendig sei, merkten auch Otto Pendl, Präsident des nö. Arbeitersamariterbundes und sein Pendant Willi Sauer (Rotes Kreuz) an.