Chronik/Niederösterreich

Gedenkstätte von Liese Prokop geschändet

Das ist ungeheuerlich. Was geht nur in einem Menschen vor, der so etwas tut": Gunnar Prokop ist empört. Er wurde Dienstagvormittag von der Polizei telefonisch informiert, dass die Gedenkstätte seiner verstorbenen Frau in Türnitz, NÖ, von Unbekannten geschändet wurde. Die Täter entwendeten ein Bild, einen Inschriftstein und traten das Kreuz um.

„Dabei waren die Gegenstände allesamt fix montiert“, kann es Prokop, der sich zurzeit in Portugal aufhält, nicht fassen. Ein Foto der ehemaligen Innenministerin und der herzförmige Stein wurden kilometerweit entfernt von einer 67-jährigen Frau zufällig vor einem Einkaufszentrum gefunden. Beide Gegenstände waren in eine Abdeckfolie für Pkw-Frontscheiben eingewickelt. Die Frau verständigte schließlich die Polizei, die Ermittlungen laufen. „Eine heiße Spur gibt es allerdings noch nicht“, sagt ein Fahnder im Gespräch mit dem KURIER.

Besonderer Ort

Die Gedenkstätte neben der Kapelle Siebenbrunn hat für die Angehörigen, Freunde und politischen Weggefährten der früheren Sportlerin und Politikerin eine ganz besondere Bedeutung. Denn genau an dieser Stelle hörte am 31. Dezember 2006 das Herz der 65-Jährigen zu schlagen auf, als sie von der Rettung in das Krankenhaus transportiert wurde.

Ihr Mann Gunnar besucht noch regelmäßig diesen Ort. „Leider kommt es immer wieder vor, dass Blumen gestohlen werden. Aber einen Vandalismus wie in dieser Form gab es noch nie“, ärgert er sich.

Für die Klärung des Falls bittet die Polizei unter Tel. 059133/3128 um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung.