Chronik/Niederösterreich

TU will am Bildungscampus Hainburg forschen

Von einem „Leuchtturmprojekt“ sprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag bei Präsentation des „Bildungscampus Hainburg“ (Bezirk Bruck an der Leitha).

Wie angekündigt werden dort die  Fachhochschulen IMC Krems und Wiener Neustadt 480 Studienplätze anbieten und ein neues Gymnasium entstehen. Aber auch die Technische Universität Wien (TU) ist nun als Partner mit an Bord.

„Wir sind stolz, die TU Wien in Niederösterreich begrüßen zu dürfen. Der Campus Hainburg wird als Ausbildungs- und Forschungshotspot jungen Talenten, innovativen Unternehmen und herausragenden Einrichtungen wie nun auch der TU Wien eine neue Heimat bieten, um zu lernen, zu lehren, zu forschen“, so Mikl-Leitner. Neun Millionen Euro werde das Land NÖ in Aufbau und Erstausstattung investieren.

Hochschulstandort

Die TU Wien werde in Hainburg den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen und regionale angewandte industrienahe Forschungsfelder legen. „Dabei möchten wir unser Wissen in den Bereichen GreenTech, Energieforschung und nachhaltige Chemie einbringen“, sagte Rektor Jens Schneider.  Der Campus schaffe ideale Voraussetzungen, um Synergien zu fördern. Man will mit Industriepartnern, Fachhochschulen und Start-ups am Standort zusammenarbeiten. „Besonders spannend ist die geplante europäische Ausrichtung, die durch unsere Kooperation mit den Technischen Universitäten in Bratislava und Brünn aus der der Europäischen Universitätsallianz EULiST gestärkt wird.“

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Der FH-Standort am Campus wiederum soll im Vollausbau 480 Studienplätze (260 Bachelor- und 120 Masterstudien) im Bereich der Biotechnologie bieten. Ab dem Wintersemester 2029/30 wird es Lehrgänge geben. 

Zwei AHS-Klassen 

Mit einem Gymnasium mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt wird das Angebot komplettiert. Gestartet wird mit zwei dislozierten Klassen des BG/BRG Bruck/Leitha mit Schuljahr 2026/27. Ein Zeitplan für den weiteren Ausbau stehe noch nicht fest, so Landesrätin Christine Teschl-Hofmeister (ÖVP). Mit dem Angebot will man eine dringend notwendige Entlastung der beiden AHS-Standorte in Bruck an der Leitha und in Schwechat erreichen. 39.000 der insgesamt rund 700.000 Schülerinnen und Schüler in NÖ besuchen derzeit ein Gymnasium. Mit den neuen AHS-Angeboten in Baden, Gerasdorf und nun eben Hainburg werde man der Nachfrage gerecht.

Besiegelt wurde das Vorhaben mit Unterzeichnung eines Letter of Intent. „Damit bekräftigen wir unser gemeinsames Ziel, am Standort Hainburg einen hochmodernen Bildungscampus zu etablieren, der sowohl schulische als auch hochschulische Ausbildungen vereint und gleichzeitig als wichtiger Forschungshub für zukunftsweisende Themen wie Green Tech, Life Sciences und Biotechnologie dient. Zudem schaffen wir mit dem neuen AHS-Standort einen starken Impuls für die Region“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

Umstrittener Standort

Johannes Gumprecht (ÖVP), erst seit wenigen Wochen neuer Bürgermeister von Hainburg, freue sich auf „die vielen neuen Chancen und Möglichkeiten für unsere Stadt und die ganze Region.“ Nicht unumstritten war bereits im Vorfeld der Standort. Gumprecht betonte aber, dass ein angrenzendes Natura-2000-Gebiet nicht betroffen sei und die Hälfte des einstigen Exerzierplatzes der Kaserne Grünland bleibe.