Trillerpfeifen, Traktoren und Musik übertönten Stupa-Spatenstich
Von Gilbert Weisbier
Volksmusik und Austropop aus Lautsprechern, die Projektgegner nahe der Grundstücksgrenze aufgestellt hatten, übertönten beinahe jedes Wort, das Montagnachmittag beim Spatenstich für den Bau eines buddhistischen Stupa in Grafenwörth, Bezirk Tulln, gesprochen wurde. Trillerpfeifen waren zusätzlich Lärmquelle. Zahlreiche Traktoren fuhren im Kreis und erschwerten den Zugang zur Veranstaltung.
Trotz der Störung blieben die Anhänger des buddhistischen Projektes gelassen. "So eine Musik hätten wir uns eh’ nicht leisten können", sagte eine Frau, die sich auch von Lautsprecher-Ansagen wie "Ein Traktor hat drei Kisten Wein gebracht, aber Buddhisten dürfen ja keinen Alkohol trinken", nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Zahlreiche Transparente, die sich für Umwelt- und Zieselschutz stark machten, oder das Verfahren für den Bau als illegal bezeichneten, säumten die Zugangswege und waren auf den Weinstöcken eines unmittelbar an den Bauplatz angrenzendes Grundstücks angebracht.
Angst vor Biogarten
"Meine Neffen haben hier überall Weingärten. Die dürfen dann vielleicht nicht mehr spritzen, wenn die einen Biogarten anlegen", mutmaßte eine der Gegnerinnen.
"Ich finde Buddhismus gut, aber der Bau im Grünland ist nicht in Ordnung. Ich glaube auch, dass keiner hier viel Tourismus will", sagte beispielsweise Manuela Schwarzinger.
Trotzdem fand der Spatenstich wie geplant statt: Ehrengäste waren unter anderem Gerhard Weisgrab, Präsident des österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft, Herta Margarethe Habsburg Lothringen, Initiatorin Elisabeth Lindmayer, Bio-Unternehmer Hannes Gutmann, Niederösterreichs Grünen-Klubobfrau Helga Krismer oder Bürgermeister ÖVP-Landtagsabgeordneter Alfred Riedl, gegen den sich viele Vorwürfe der Kritiker richteten. Mit dabei: Karl Simlinger, Ex-Bürgermeister der Stadtgemeinde Gföhl, in der das Projekt am Widerstand der Bevölkerung gescheitert war.