Chronik/Niederösterreich

Toter nach Familienstreit in NÖ: Verdächtige enthaftet

Im Fall um eine Auseinandersetzung mit Todesfolge in Vösendorf (Bezirk Mödling) sind die drei zuvor in Serbien festgenommenen Verdächtigen enthaftet worden.

Nikolaus Rast, der Verteidiger des Trios, bestätigte am Freitag auf Anfrage einen entsprechenden Heute-Bericht. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wartet indes noch auf Antwort der serbischen Behörden bezüglich einer Übernahme des Strafverfahrens.

Der mutmaßliche Angriff der Verdächtigen - sie sind 25, 27 und 46 Jahre alt - passierte im Zuge eines Streits während einer Feier vom 29. Mai. Ein 66-Jähriger starb daraufhin am 13. Juni im Krankenhaus, sein 29-jähriger Sohn erlitt Verletzungen. 

Faustschläge und Fußtritte

Die drei Beschuldigten sollen ihre beiden Kontrahenten durch wuchtige Faustschläge und Fußtritte gegen Gesicht und Oberkörper schwer verletzt haben, so der Vorwurf. Ein Zeuge verständigte die Polizei, woraufhin das Trio in einem Fahrzeug flüchtete.

Die beiden Verletzten wurden indes in die Landeskliniken Wiener Neustadt bzw. Mödling gebracht. Der 66-Jährige wurde in den künstlichen Tiefschlaf versetzt.

Gegen die gesuchten Männer wurde seitens der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein europäischer Haftbefehl erlassen, Ermittlungen wegen Mordes und absichtlich schwerer Körperverletzung liefen an. Die Festnahme wurde am 2. Oktober in Serbien vollzogen.

Gutachten entlastete Verdächtige

Entlastet werden die Beschuldigten aus Sicht von Verteidiger Rast von einem medizinischen Gutachten, das dem 66-Jährigen Herzprobleme bescheinigte. Der Mann ist laut der Expertise an den "Folgen eines Herzstillstandes im Herz-Kreislauf-Versagen" gestorben. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Gewalteinwirkung und dem Todeseintritt sei "nicht erweisbar", heißt es.

Dem Vorfall in Vösendorf sei ein Familienstreit vorausgegangen, betonte Rast. "Die andere Seite" habe eine Schlägerei gestartet, seine Mandanten hätten sich gewehrt, sagte der Anwalt zur APA. "Hier wollte nie irgendwer irgendwen umbringen." Die Beschuldigten haben Österreich laut Rast verlassen, nachdem sie Morddrohungen erhalten hatten.

Noch nicht offiziell geäußert haben sich die serbischen Behörden unterdessen dazu, ob die Strafverfolgung der Verdächtigen übernommen wird. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wartet in dem Zusammenhang weiter auf eine Antwort, sagte Sprecher Erich Habitzl am Freitag.