Chronik/Niederösterreich

Stupagegner wollen Nein erzwingen

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Ein regelrechter Hagel an Postwürfen bricht derzeit über Haushalte in Gföhl, Bezirk Krems, herein. Die Druckwerke wollen die Entscheidung der Bürger knapp vor der Volksabstimmung am Sonntag noch beeinflussen. Die meisten der Aussendungen bemühen sich verzweifelt, Adressaten zu Gegnern eines geplanten buddhistischen Bauwerks in der Stadt zu machen.

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Von der Hausfrau aus Gföhl bis zur Piusbruderschaft, vom Anrainer des Projektes bis zu einer Initiative mit Sitz in Oberösterreich, die der verstorbene Pornojäger Martin Humer gegründet hat: Sie alle fühlen sich berufen, mit mehr oder weniger kuriosen Argumenten vor dem Bau eines sogenannten Stupa zu warnen.

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„Da gibt es teilweise schlimme Desavouierungen. Auf dieses Niveau begeben wir uns nicht. Wir haben sachlich informiert. Rufen die Bürger auf, sich zu entscheiden und zahlreich die Volksbefragung zu nutzen“, appelliert Bürgermeister Karl Simlinger an die Vernunft der Menschen.

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Selbst der St. Pöltener Diözesanbischof Klaus Küng nimmt – nach einem ersten Interview im KURIER – in der eigenen Diözesan-Zeitung „Kirche bunt“ erneut Stellung: Es fehle Transparenz. Beim Projekt gehe es um einen Tempel mit angebautem Kloster, das sei kein Friedensdenkmal. „Wenn ich gefragt worden wäre, ich hätte den Bau eines Stupas in Gföhl sicher nicht befürwortet“, betont Bischof Küng.

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Anton Rohrmoser, Leiter des Bildungszentrums Gföhl und bekennender Christ, ist entsetzt darüber, dass Küng gegen den Stupabau Partei ergreift: „Wenn der Bischof sich nicht an die Richtlinien der Kirche und des Konzils hält, darf er sich nicht wundern, wenn ihm die Leute davon rennen.“

Die Piusbruderschaft, die sich in der Nachbargemeinde Gföhls, in Jaidhof, angesiedelt hat, bemüht sich vor der Abstimmung ganz besonders, die Entscheidung zu einer religiös motivierten zu machen: Die erzkonservative Gruppierung hat eine 27 Seiten starke Broschüre ausgeschickt. Sie schreibt über „Schattenseiten des Buddhismus“, macht sich zum Verteidiger Waldviertler Kultur. Distriktsoberer Helmut Trutt beschwört gar den „Stolz der katholischen Heimat“. „Was da an falschen Informationen und teilweise verletzenden Dingen passiert, ist wirklich bedenklich“, kommentiert Rohrmoser die Entwicklung.

„Ich würde mich persönlich sehr über die Lage der Stupa in Gföhl freuen. Als nach Wien ausgewanderte Waldviertlerin wäre natürlich immer wieder ein Halt in Gföhl bei der Heimreise in Richtung Zwettl oder stille Tage im Gästehaus ideal und ganz allgemein eine Bereicherung“, betont Lilian Müllner.