St. Pölten: Neue Rezepte gegen die Kinderarzt-Misere
In der Landeshauptstadt St. Pölten gibt es aktuell gerade einmal einen Kassen-Kinderarzt. Dieser Versorgungsengpass sorgt auch bei vielen Eltern für großen Unmut.
Doch nun ist laut Martina Amler, die für die ärztliche Versorgung zuständige Direktorin der NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK), eine Lösung in Sicht. Dabei sollen auch völlig neue Wege beschritten werden, wie es heißt.
"Brücken bauen"
Gespräche mit mehreren Ärzten hätten gezeigt, dass in Medizinerkreisen durchaus Bereitschaft an einer Ordinationstätigkeit in St. Pölten bestehe – dass viele Ärzte den Sprung in die Selbstständigkeit aber scheuen. „Hier müssen wir ansetzen und Brücken bauen“, sagt Amler, für die mehrere Lösungsansätze vorstellbar sind: Das Modell einer Gruppenpraxis als GmbH wird gerade genauso geprüft wie ein mögliches Ambulatorium. „Selbstverständlich wird eine vakante Planstelle jederzeit geeigneten Einzelbewerbern offen stehen. Die Gespräche sind im Laufen“, so die NÖGKK-Direktorin.
In dem Bundesland gibt es derzeit bereits 157 Gruppenpraxen.
Quartier wird angeboten
Auch die Arbeiterkammer NÖ ist bei dem Projekt mit an Bord und bietet einer Kinderarztordination in ihrer Zentrale Quartier. „Die Arbeiterkammer unterstützt das Angebot mit entsprechenden Räumlichkeiten im Arbeitnehmer-Zentrum, damit die Ansiedlung eines Kinder- und Jugendheilkundezentrums umgesetzt werden kann", sagt AK-Präsident Markus Wieser.
Bürgermeister Matthias Stadler und SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig hoffen nun, dass rasch eine Lösung für alle Beteiligten gefunden werden kann.