Gestohlene Engerl lagen im Gebüsch
Es war das Gesprächsthema in den vergangenen Tagen in der Landeshauptstadt: die verschwundenen Engerl vom Herrenplatz. Denn niemand konnte sich erklären, wie die Figuren von der Mariensäule unbemerkt verschwinden konnten.
Wie berichtet, dürften Unbekannte die Engerl in zwei Nacht-und-Nebel-Aktionen abmontiert und abtransportiert haben. Zeugen gab es keine, obwohl der Platz mitten in der City liegt.
Am Wochenende brachte Kommissar Zufall eine Wende in dem mysteriösen Fall. Denn die Engerl wurden ganz in der Nähe eines Spielplatzes im Ortsteil Viehofen entdeckt. "Am Samstagabend fand ein Passant die Figuren zufällig in einem Gebüsch", erzählt ein Ermittler im Gespräch mit dem KURIER.
Die Beutestücke waren in Plastiksackerl verpackt dort abgelegt worden. Für die Fahnder kommen nun zwei Varianten infrage: Entweder hatten die Täter die Engerl aus Furcht vor der Polizei einfach verstecken wollen, oder die Kriminellen wollten sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abholen und anschließend veräußern. Ob dieses Kriminalrätsel allerdings jemals noch gelöst werden kann, ist fraglich.
Viel wichtiger für die Stadt dürfte aber der Zustand der barocken Figuren sein. "Auf den ersten Blick schauen sie jedenfalls unbeschädigt aus", sagt ein Ermittler.
DNA-Spuren
Zur Übergabe von der Polizei an die Kulturabteilung des Rathauses ist es aber noch nicht gekommen. Denn zuerst sollen die beiden Gegenstände genau unter die Lupe genommen werden. "Vielleicht finden wir DNA-Spuren, die uns Rückschlüsse auf die Täter geben können", sagt Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler.
Somit heißt es für Kulturchef Thomas Karl und sein Team noch warten, bis die Engerl wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückgebracht werden können. "Aber sobald es eine Freigabe gibt, werden wir sie natürlich wieder montieren", sagt Karl.
Bei der Lösung des Falls hoffen die Ermittler um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung. Diese werden an 059133/3191-100 erbeten.