Chronik/Niederösterreich

Sporthalle als geheimes Projekt

Bekommen die Klosterneuburger Basketball-Cracks als Draufgabe zu m kürzlich errungenen Staatsmeister-Titel eine neue Wettkampf-Halle im Sportzentrum Happyland geschenkt?

Schon seit Februar läuft ein Planer-Wettbewerb; Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager und Basketball-Obmann Werner Sallomon sitzen in der Jury. Pikant: Gemeinderat und Happyland-Beirat sind über das Projekt nicht informiert; und im kürzlich beschlossenen Masterplan zur Sanierung des Freizeitzentrums steht kein Wort vom Neubau einer Sporthalle.

Bekannt gemacht wurde das Projekt am Montag vom grünen Stadtrat Sepp Wimmer, dem die Information seinerseits "zugespielt" wurde. Wimmer ortet einen "Knalleffekt in Sachen Happyland-Sa nierung" und ein Geschenk des ÖVP-Bürgermeisters an "Parteifreund Werner Sallomon". Angesichts der tristen finanziellen Lage Klosterne uburgs bezeichnet der Grün-Politiker das Projekt als "Abgehoben und Größenwahnsinnig".

Landmarke

Die Ausschreibung der "Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie" (VÖZ) – ein Zusammenschluss heimischer Baustoff-Hersteller – stammt vom 22. Februar. Im Rahmen der mit 12.000 Euro Preisgeld dotierten "Concrete Student Trophy" werden Architektur-Studenten eingeladen, bis 12. Oktober Entwürfe für eine "neue Basketball-Wettkampfhalle" im Happyland einzureichen. Wichtiges Kriterium: Das Gebäude und sein Zweck sollen schon von Weitem erkennbar sein, am besten "als deutliche Landmarke in der Einflugschneise Richtung Wien-Schwechat". Das dürfte allerdings schwer werden, da Klosterneuburg nur an rund zehn Tagen pro Jahr im Anflug auf Wien-Schwechat überflogen wird.

Bürgermeister Schmuckenschlager kann Wimmers Aufregung nicht nachvollziehen. Es gehe um einen Wettbewerb für Studenten; eine tatsächlich e Errichtung der Basketball-Halle sei nicht finanzierbar und daher auch nicht geplant: "Es sei denn, es findet sich ein Sponsor. Dann sind wir natürlich gerne zu Gesprächen bereit."

ÖVP-Politiker klingeln im Sommer an Türen

Nicht nur, aber auch um die Happyland-Sanierung dreht sich eine Umfrage, mit der sich die Klosterneuburger ÖVP in diesem Sommer an die Bevölkerung wendet. Bis August wollen rund 30 Mandatare der Volkspartei – von Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager und Parteichef Richard Raz abwärts – insgesamt tausend Klosterneuburger persönlich ansprechen. "Wir schneien aber nicht einfach ins Haus sondern kündigen unsere Besuche mit einem Schreiben an", beruhigt Raz.

Kern der Bürgerkontakte soll eine Umfrage zu kommunalen Themen sein. Konkrete Projekte wie das Happyland oder der geplante Ankauf der Kasernen-Gründe werden ebenso abgefragt wie allgemeine Stadt-Themen und "Wohlfühl-Fragen", wo es um das subjektive Empfinden der Bürger geht.

Nicht auf der Frageliste ist das Thema Golfplatz: "Das ist ein privates Projekt, in dem kein Geld und kein Risiko der Stadt steckt", sagt Schmuckenschlager.