Chronik/Niederösterreich

SPÖ aufgelöst, stattdessen kandidiert freie Liste

Aus Nachwuchsmangel haben sich die SPÖ-Funktionäre in Steinakirchen/Forst (Bezirk Scheibbs) zu einem außergewöhnlichen Schritt entschlossen. Die Ortspartei wurde aufgelassen, die vier SPÖ-Gemeinderäte gliederten sich in der neuen Liste LUST, die bei den GR-Wahlen kandidieren wird, ein. ÖVP-Jungbürgermeister Wolfgang Pöhacker, der seine erste Wahl als Spitzenkandidat schlägt, muss sich nun mit der neuen Bürgerliste und der FPÖ, die nach zwei Perioden wieder antritt, auseinandersetzen.

Für die Liste "Unabhängiges Soziales Steinakirchen" (LUST) habe man durch die Öffnung neun neue Kandidaten gewinnen können, schildert Wolfgang Zuser, der früher SPÖ-Fraktionschef im Gemeinderat war. Er und Laurin Ginner, der ebenfalls für die Roten im Gemeinderat saß, führen die LUST-Reihung an. Insgesamt finden sich sechs von der SPÖ auf der 15-köpfigen Liste.

Wahlkampf und Themensetzung laufen völlig unabhängig von der früheren Mutterpartei, versichert Zuser. Nicht Parteimitgliedschaften, sondern Know-How und Engagement zählen in der Kommunalpolitik, meint er. Für die Wahlwerbung im Jänner hat sich LUST Transparenz bei den kommunalen Entscheidungen und Schaffung von Arbeitsplätzen auf die Fahnen geschrieben. Wenig zufrieden ist Zuser mit der Verwertung des großen von der ecoplus gemanagten Gewerbeparks in der Nachbargemeinde Wolfpassing, an dem auch Steinakirchen beteiligt ist. "Kleinunternehmer können sich dort einen Betriebsstart nicht leisten, im Ort bekommen sie vom Land NÖ nichts genehmigt", klagt er. Neues auch aus Emmersdorf, Bezirk Melk. ÖVP-Gemeinderat Helmut-Paul Wallner, wird dort 2015 für die Grünen kandidieren.