Chronik/Niederösterreich

So wollen die Blauen Zweiter werden

Die Verdoppelung der Freiheitlichen bei der oberösterreichischen Landtagswahl bringt auch die Blauen östlich der Enns in Hochstimmung und lässt sie schon jetzt auf noch einzufahrende Erfolge schielen. "Wir werden alles daran setzen, bei der Landtagswahl 2018 auch in Niederösterreich die neue politische Normalität herzustellen und die FPÖ zur zweitstärksten Kraft im Land zu machen", sagt Parteiobmann Walter Rosenkranz.

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Punkten will die Partei – das hat sie jüngst in einer Arbeitstagung festgelegt – mit Forderungen nach leistbarem Wohnen und Gebührensenkungen, nach Bekämpfung des Ärztemangels und Verbesserung des Nahverkehrs. Ein legitimes Ansinnen. Damit allein wird ein blauer Erfolg à la Oberösterreich aber nicht zu stemmen sein. Machen Wahlmotiv-Forscher doch das Flüchtlingsthema zu einem Gutteil für das Abschneiden der oö. Blauen verantwortlich.

Gewählt wird in NÖ laut Plan aber erst 2018. Seriöse Prognosen, wie sich die Flüchtlingssituation bis dahin entwickelt, sind nicht möglich. Bleibt nur ein Blick auf die kräftemäßige Ausgangslage: 8,2 Prozent haben bei der letzten Landtagswahl 2013 die FPÖ angekreuzt. Damit fuhren die Blauen ein Minus von 2,3 Prozent ein.

Die SPÖ kämpft schon seit längerem mit Wählerverlusten und fuhr 2013 mit 21,6 Prozent gar ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 ein. Anzeichen für einen Aufwärtstrend fehlen. Parteichef Matthias Stadler ist zudem in erster Linie in St. Pölten gefordert, wo er bei den Gemeinderatswahlen 2016 als Bürgermeister eine satte Absolute zu verteidigen hat.

Verdoppeln

Damit die Blauen ihr Wahlziel 2018 – Platz zwei im Land – erreichen, müssten sie ihr Ergebnis also zumindest verdoppeln und die SPÖ müsste unter 16,4 Prozent rutschen. Somit muss die FPÖ ihr bisher bestes Ergebnis (1998: 16,1 %) toppen. Parteistrategen sind sich einig, dass das Team Stronach 2018 nicht mehr antreten wird und dessen 9,8 Prozent auf dem Wählermarkt sein werden.

SPÖ-Manager Robert Laimer nimmt die Ansage der FPÖ entspannt auf: "Wir haben stabile, konstruktive Verhältnisse im Land. Und gewählt wird ja erst 2018."