Chronik/Niederösterreich

„Bambi“ begleitet Kinder zum Schulbus

Das Kitz jammerte, als es Pensionist Franz Brandstetter aus Seisenegg (Bezirk Amstetten) von einem Jäger entgegennahm. Es schaute zunächst schlecht aus für das Tier. Denn seine Mutter war verendet.

Doch Brandstetter rettete das Kitz vor dem Tod und zog es groß. Nun ist der Rehbock namens Bambi ein Jahr alt. Er wuchs der Mostviertler Familie schnell ans Herz.

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Mittlerweile ist Bambi ein treuer Spiel- und Weggefährte der Enkelkinder. Das Herumtollen mit Thomas und Tanja ist die Lieblingsbeschäftigung des Rehs. Unter der Jägerschaft ist bekannt, dass Opa Brandstetter es versteht, verwaiste Rehkitze aufzuziehen. Kuhmilch, aufgefettet mit Schlagobers, lautet dabei sein Geheimrezept.

Nicht selten staunen Passanten, wenn der Bock früh am Morgen mit den Kindern zur Busstation mitmarschiert. Es kann aber auch vorkommen, dass Bambi plötzlich im Dorf in Hausgärten auftaucht und Leute rücklings anstubst, damit sie ihn streicheln.

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Der Bock darf sich frei bewegen und Bambi nutzte seine Freiheit auch. Im vergangenen Winter jagte er der Familie einen großen Schreck ein. Denn plötzlich war er verschwunden. Doch nach vier Monaten stand der Ausreißer wieder vor der Tür. Momentan hängt allerdings der Haussegen doch etwas schief. Bambi hat seine Vorliebe für frisch gepflanzte Gartenblumen entdeckt. Weil er den verbotenen Leckereien absolut nicht widerstehen konnte, wurde er schließlich ins großräumige Gehege hinter dem Haus verbannt. Das befindet sich zum Großteil im Wald und der kleine Kerl fühlt sich auch dort so richtig wohl.