Schmerzhafter KURIER-Test auf Jogging- und Hundestrecke

Woran liegt es, dass Jogger, Radfahrer und Hundebesitzer an der Kremser Donaulände regelmäßig aneinander geraten. Der KURIER schaute sich die Sachlage genauer an, was für einen Tester schmerzhaft endete.

"Donnerstagabend habe ich beim Laufen nach Sonnenuntergang sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht", berichtet KURIER-Redakteur Jürgen Zahrl, der regelmäßig mit Laufschuhen an der Kremser Donaulände unterwegs war.

"Eine Frau, die mich kommen sah, hat ihren Hund an die Leine genommen, als ich gelaufen kam, und ihn wieder freigelassen, als ich sie passiert hatte. Das perfekte Verhalten, um Konflikte zu vermeiden", sagt der Tester.

Hundeattacke

Ein Stück weiter überholte er eine andere Frau, deren frei laufender Hund plötzlich die Zähne fletschte und knurrend die Verfolgung aufnahm. "Ich wurde schneller. Als ich zurückschaute, um zu sehen, was der Hund tut, bin ich gestürzt." Die Reaktion der Hundebesitzerin verblüffte den KURIER-Mitarbeiter: "Sie sind selber schuld. Sie haben meinen Hund erschreckt. Warum laufen Sie hier in der Nacht." Folgen des Sturzes: Tiefe Schnittwunde am Ellbogen, Abschürfungen an beiden Knien und am Brustkorb.

Nach Auskunft des Magistrats gibt es an der Donaulände von der Eisenbahnbrücke stromaufwärts – wo auch der Unfall passierte – eine klare Leinenpflicht, weil das als verbautes Gebiet gilt. Östlich der Brücke können Hundebesitzer ihre Tiere frei laufen lassen – aber nur wenn sie unter Kontrolle sind.

Am Tag nach dem Unfall fragte der KURIER Hundebesitzer bei einem Lokalaugenschein: "Wo es stockfinster ist, gehe ich nie ohne Leine", betont Hundebesitzerin Petra Kuniarta aus Krems: "Unangenehm ist, wenn man als Hundebesitzer aggressiv angegangen wird, obwohl man den Hund bereits zu sich ruft und dieser auch folgt. Mir ist klar, dass es Menschen gibt, die Angst haben. Am angenehmsten ist, wenn die das vorweg selbst sagen und eine Kommunikation darüber möglich ist." Nach ihrer Erfahrung gibt es aber auch Sportradfahrer, die extrem schnell unterwegs sind und sich nicht bewusst sind, auf einem Spazierweg zu fahren.