Schlussbericht um Roststeg besänftigt Opposition nicht
Spätestens seit der endgültigen Sperre des Schloss-Steges über die Ybbs vor zwei Wochen ist die Rostbrücke politisches Dauerthema in Waidhofen. Der Ybbsübergang zwischen der Altstadt und dem Stadtteil Zell ist nach nur 14-jähriger Nutzung zum Gespött geworden. ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Mair versucht nun die Wogen zu glätten. Einen 32-seitigen Extraprüfbericht aus dem Bauausschuss, dessen Sitzung auf Druck der Opposition einberufen wurde, veröffentlichte die Stadtverwaltung gestern auf der städtischen Homepage. Mair gesteht abermals Fehler ein und stellt einen Maßnahmenkatalog vor, um solche Fehler künftig zu vermeiden.
"Ich lege Wert auf volle Transparenz, ich will kein Politikum", ließ Mair gestern wissen. 76 Fragen rund um den im Jahr 2000 über die Hypo NÖ Bauplan errichteten Roststeg (Kosten: 500.000 €) hatten die Parteien an den Bauausschuss gerichtet. Die seien im Abschlussbericht beantwortet worden, die Informationen dazu wären auch schon früher am Magistrat zugängig gewesen, behauptet der Stadtchef. Als Fehler bezeichnet Mair, dass man bei der Stegbeauftragung trotz Berater das falsche Produkt bestellt habe. Dazu ließ man Mitte der 2000-er Jahre die Gewährleistungsfrist verstreichen, ohne die Baufirmen mit den Mängeln zu konfrontieren. Künftig werden Mitarbeiter zur Kontrolle der Brücken speziell ausgebildet und "Brückenbücher " eingeführt, kündigt Mair an.
Trotz aller Bemühungen zeigt die Opposition wenig Verständnis. "Wichtig ist, dass jetzt rasch ein neuer Steg gebaut wird. Für mich sind aber noch wichtige Fragen über die politische Verantwortung für dieses Desaster offen", sagte SPÖ-Vizbürgermeister Martin Reifecker gestern. Drastisch auch Piraten-Gemeinderat Martin Dowalil. Er fordert Konsequenzen und politische Verantwortung von der ÖVP.