Schlanker Ausbrecher zwängte sich durch Gitter
Seine fast schon zierliche Figur erleichterte einem 35-jährigen Gefangenen der Justizanstalt Stein seinen Ausbruch aus dem Landesklinikum Mauer bei Amstetten. Der wegen Eigentumsdelikten verurteilte Serbe bog – wie jetzt bekannt wurde – bereits Sonntagabend gegen 22.30 Uhr zwei Gitterstäbe vor einem WC-Fenster etwas auseinander und zwängte sich durch.
Das Maschendrahtgitter, das zusätzlich vor dem Toilettenfenster im Erdgeschoß angebracht ist, wurde aufgeschnitten und eine weitere Vergitterung aus den Verankerungen gehebelt. Aufgeschnitten wurde auch ein Außenzaun, der das ganze Gebäude umschließt. Eine groß angelegte Fahndung nach dem Mann blieb bisher erfolglos.
Einige Tage vor seiner Flucht hatte ihn die Justiz von Stein in die forensische Psychiatrie in Mauer verlegt, weil Selbstmordgefahr bestanden haben soll.
Erich Huber-Günsthofer, der bei der Vollzugsdirektion für die Bereiche Sicherheit und Bau zuständig ist, meint, dass der Serbe "vermutlich mit Fluchthilfe von außen" entkommen ist. Darauf würden verschiedene Umstände hin weisen. Huber-Günsthofer kündigt eine Verbesserung der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen in dem historischen Gebäude an. Allerdings kann man nicht mehr all zu viel investieren. Denn auf dem Gelände soll ja bis 2016 ein modernes Zentrum für forensische Psychiatrie entstehen.