Scheibtruhenbande gefasst: Über 200 Einbrüche und 300.000 Euro Schaden
In Niederösterreich und im Burgenland hat längere Zeit eine sogenannte Scheibtruhenbande ihr Unwesen getrieben. Ein Duo soll in ländlichen Gebieten Einbrüche in Werkstätten, Scheunen und Hütten verübt und u. a. E-Bikes und Notstromaggregate gestohlen haben. Die Gegenstände wurden schließlich mit der für die Gruppe namensgebenden Transporthilfe zu einem Fluchtfahrzeug gebracht. Die festgenommenen Männer im Alter von 45 und 47 Jahren sind laut Polizei teilweise geständig.
Abtransport mit Muskelkraft
Vorgegangen sind die Beschuldigten - zwei ukrainische Staatsbürger - von Ende Oktober 2019 bis Anfang April stets gleich. Im ländlichen Raum wurde am jeweiligen Ortsrand ein Pkw geparkt, anschließend begab man sich über die Rückseite von Anwesen in Lagerräume und Garagen.
Die darin gestohlenen Gegenstände wurden dann mit einer am Tatort vorgefundenen Scheibtruhe zum Fluchtfahrzeug transportiert. In einer Nacht suchte das Duo auf diese Weise drei bis 13 benachbarte Liegenschaften heim, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Freitag in einer Aussendung.
Zugeordnet wurden den Ukrainern 215 Straftaten in Niederösterreich und dem Burgenland. Weitere 50 Mal sollen die beiden zudem in Tschechien zugeschlagen haben. Ergattert wurden Gegenstände im Wert von mehr als 300.000 Euro. Der verursachte Schaden wurde mit rund 15.000 Euro beziffert.
Festgenommen wurden die Männer am 2. April während eines Einbruchsversuchs im Bezirk Wiener Neustadt durch Beamte des Landeskriminalamts Niederösterreich. Die Beschuldigten wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.