Bandenchef festgenommen: Jetzt wird er nach Österreich ausgeliefert
Nach der Festnahme eines 35-jährigen Bandenchefs in Italien, der von der Staatsanwaltschaft St. Pölten mit europäischem Haftbefehl gesucht und festgenommen wurde, steht der Auslieferung nach Österreich nichts mehr im Wege.
Ein Gericht in Turin hat nun der Überstellung des Rumänen zugestimmt.
Der Mann soll der Kopf einer kriminellen Vereinigung sein und in den Jahren 2022 und 2023 Überfälle in mehreren Orten Österreichs verübt haben. Seine Komplizen stammen auch aus Rumänien.
Der 35-Jährige soll unter anderem Luxusuhren, Autos und Schmuck gestohlen bzw. geraubt haben. Bei einem der Überfälle wurde auch eine Frau verletzt.
Der Mann, der sich in Italien bei Angehörigen versteckt hatte, wurde in Alessandria festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft, wie sein Anwalt Alexandro Maria Tirelli bestätigte. Der Vater von vier Kindern ist in Italien bereits wegen eines Diebstahls im Jahr 2013 vorbestraft.
Mitarbeiterin wurde gefesselt
Der Rumäne wird beschuldigt, die kriminelle Bande aufgebaut zu haben. Diese sei unter anderem im vergangenen Dezember in eine Villa in Amstetten eingedrungen und habe einem Paar Bargeld in der Höhe von 10.000 Euro und Uhren im Wert von 17.000 Euro geraubt, wie aus den Ermittlungsakten hervorgeht. Die Gruppe soll außerdem in Amstetten in einige Geschäfte eingebrochen haben.
In Seitenstetten wurde ein Juwelier überfallen, dabei wurden Schmuck und Uhren im Wert von 15.000 Euro entwendet. Der Inhaberin wurde von hinten ein Schlag gegen den Kopf versetzt, der dann mit Klebeband umwickelt wurde. Die Frau wurde mit Handschellen an eine Werkbank in der Werkstätte des Geschäftes gefesselt. Ein Kunde befreite das Opfer kurze Zeit nach dem Überfall.
Mehrjährige Haftstrafe droht
In Neufurth, einem Stadtteil von Amstetten, soll die Bande 2022 eine Bank mit Leasing-Verträgen für Autos um 42.000 Euro geprellt haben. Der Verdächtige soll seine Komplizen auf die Überfälle vorbereitet haben. Dem Rumänen, der sich gegen die Auslieferung gewehrt hat, droht eine mehrjährige Haftstrafe.