Pride Parade in St. Pölten: Stadt hisst "Progress Pride"-Fahne
St. Pölten wird heute bunt. In der niederösterreichischen Landeshauptstadt findet am Samstag, 27. Mai, nämlich die Pride Parade statt. Und das bereits zum zweiten Mal.
Im Vordergrund der Veranstaltung stehe die Pride Parade als politische Demonstration, so der Verein "St. Pride". “Die Pride ist eine Demo für mehr Gleichbehandlung, einen klaren und transparenten Diskriminierungsschutz, eine bessere Gesundheitsversorgung und die Sichtbarkeit unserer Community”, betont Vereinsobmensch Oskar Beneder.
Demozug ab 16 Uhr
Um 16 Uhr wird der Demozug beim Bahnhofsvorplatz starten. Danach geht es durch die Altstadt in das Regierungsviertel bis zum Landtag.
Wie schon im vergangenen Jahr wird es auch heute ein Rahmenprogramm mit Infoständen am Rathausplatz geben, heißt es in einer Aussendung der Stadt. Im letzten Jahr zählte die Pride Parade rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das möchten die Veranstalterinnen und Veranstalter heuer übertreffen: “Dieses Jahr haben wir uns als Ziel gesetzt, doppelt so viele und doppelt so laut zu sein”, sagt Beneder.
Erstmals Fahne gehisst
Aus Anlass der Pride Parade setzt heute auch die Stadt St. Pölten ein Zeichen: Erstmals wurde die "Progress Pride"-Fahne am Rathaus gehisst. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Regenbogenfahne.
Die ursprüngliche Regenbogenfahne wurde 1978 erstmals bei der „Gay Freedom Day“-Parade in San Francisco geschwenkt. Die Flagge bestand aus acht Farben, denen jeweils eine bestimmte Bedeutung zugewiesen war: Pink stand für Sexualität, Rot für das Leben, Orange für die Heilung, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Türkis für die Kunst. Indigoblau repräsentierte Harmonie und Violett den Geist.
Bei der "Progression Pride"-Fahne handelt es sich um eine Weiterentwicklung. Die Farben Schwarz und Braun stehen für queere Schwarze und PoC (People of Color), von der Trans-Flagge wurden die Farben Hellblau, Rosa und Weiß übernommen. Das Intersex-Symbol ist gelb, hat in der Mitte einen lila gefärbten Kreis und soll auf den Kampf von Inter-Personen um das Recht auf körperliche Unversehrtheit aufmerksam machen. Die Flagge soll somit symbolisieren, dass sich auch die queere Community selbst im Wandel befindet und weiterentwickelt.
„Gewalt gegen queere Menschen ist allgegenwärtig, jeden Tag gibt es Berichte darüber. Daher ist es besonders wichtig, Bewusstsein zu schaffen und sichtbare Signale zu setzen, dass Österreich ein Land der Freiheit, Demokratie und Vielfalt ist und sich gegen jede Form der Diskriminierung stellt“, so der Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Die städtische FPÖ sieht das anders: „ Die SPÖ sollte sich endlich um die wahren Probleme der Menschen kümmern und nicht darum, wer mit wem ins Bett hüpft. Sexualität ist Privatsache und jeder hat die Freiheit diese so zu leben, wie jeder möchte", so Klubobmann Klaus Otzelberger.