Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

ÖBB-Bildungscampus in "Eisenbahner-Hauptstadt" St. Pölten eröffnet

Zwar wird schon seit April 2022 am neuen ÖBB-Bildungscampus in St. Pölten unterrichtet, offiziell eröffnet wurde das neue Ausbildungs-Zentrum aber erst vor wenigen Tagen. Täglich gehen seither am Kollerweg 6 - in direkter Nähe der ÖBB Technischen Services und des Lehrlingsheims - bis zu 550 Personen aus und ein. 

Rund 75 Mio. Euro flossen in den Bau, der innerhalb von nur 30 Monaten auf einem ehemaligen Hallen-Gelände der ÖBB realisiert wurden. 

Der Campus entstand auf einer Fläche von 57.671 Quadratmetern innerhalb von nur 30 Monaten.

Bis zu 550 Personen werden hier täglich in 30 Seminarräumen, 15 speziellen Ausbildungsräumen, sowie Modell- und Simulationsanlagen geschult. Direkt angebunden ist auch einen Lehrmodellhalle, worin große Unterrichtsobjekte wie Waggons untergebracht sind, und eine Gleisbauhalle. 

Für Übernachtungen stehen 240 Zimmer zur Verfügung. 

100 Mitarbeitende bilden hier für eisenbahnspezifischen Spezialberufe wie Fahrdienstleiter:in, Verschieber:in, Triebfahrzeugführer:in, Wagenmeister:in, Signaltechniker:in, etc. aus.  

Insgesamt wurden 75 Mio. Euro in den Bau investiert. Zum Campus wurde auch noch eine eigene Bahn-Haltestelle errichtet. 

Der Campus ist außerdem klimazertifiziert. Das Dach wurde begrünt und eine Photovoltaik-Anlage installiert.

In 30 Seminarräumen und 15 speziellen Ausbildungsräumen mit Lehrstellwerken, Modell- und Simulationsanlagen samt Virtual Realitiy werden die Fahrdienstleiterinnen, Verschieberinnnen, Triebfahrzeugführerinnen oder Wagenmeisterinnen von morgen ausgebildet. 

Hotelgemäße Zimmer

Dabei sind die Teilnehmenden in einem hauseigenen Nächtigungsbereich untergebracht in dem 240 Einzelzimmer mit hotelgemäßer Ausstattung (und Balkon) zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden viele Freizeitmöglichkeiten von der Kantine bis zum Basketballplatz am mehr als 57.000 Quadratmeter großen Areal geboten.

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Ein Ausbildungsstandort dieses Ausmaßs ist für die ÖBB auch höchst notwendig, zumal in den nächsten Jahr mit der Pensionierung von rund der Hälfte der Belegschaft ein Generationenwechsel bevorsteht. Im Vorjahr wurden deshalb bereits 4.000 neue Mitarbeitende aufgenommen. "Auch heuer suchen wir wieder 4.000 Leute, 2.000 wurden bereits angestellt", erklärt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. 

ÖBB ist für St. Pölten Goldes wert

Vor 40 Jahren habe Matthä selbst seine Eisenbahner-Ausbildung in St. Pölten, damals noch am Standort Hart-Wörth, absolviert. Damals habe er das Lernen dem damaligen St. Pölten vorgezogen. Dass sich die Stadt selbst so gut entwickelt habe, sei laut Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) auch auf die Investitionen der ÖBB zurückzuführen. Die gute Anbindung nach Wien - innerhalb von nur 23 Minuten - sei "für einen Wirtschaftsstandort Goldes wert". Die Weichen für die Positionierung St. Pöltens als "Eisenbahner-Ausbildungshauptstadt" habe man auch schon vor 20 Jahren mit einem bahnspezifischen Studiengang an der FH St. Pölten gestellt. 

Wie wichtig der Bau des Bildungscampus sei, betonte auch Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bei der Eröffnung: "Etwa 200.000 Niederösterreicher pendeln täglich nach Wien. Um diese zu bewegen braucht es die Öffis, die Eisenbahn ist das Rückgrat", so Schleritzko. Um den Betrieb auch in Zukunft zu sichern brauche es vor allem gut ausgebildetes Fachpersonal. 

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Der Neubau des Bildungscampus wurde von der St. Pöltner Bevölkerung aber nur bedingt positiv aufgenommen. Zwar wurde mit der Übersiedelung vom Süden ins Zentrum der Landeshauptstadt eine zusätzliche Bahnhaltestelle an der Traisentalbahn errichtet. Dafür wurde aber die Haltestelle in Hart-Wörth aufgelassen, was einigen Pendlern sauer aufstieß. Der KURIER berichtete:

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