Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Kameramuseum im Bezirk St. Pölten zeigt Bilder der Vergangenheit

Die Liebe von Alexander Kernstock zu alten Kameras begann mit einem Flohmarktfund: „Eine analoge Kamera mit Blitz und Tasche, und das nur um 25 Euro“, schwärmt der 29-Jährige. Nach diesem Erlebnis vor etwa zehn Jahren stieg nicht nur sein eigenes, sondern auch das generelle Interesse an der Filmfotografie: „Analoge Fotografie ist genauso wieder beliebt wie Schallplatten.“

Von der Dunkelkammer zur Vitrine

Mittlerweile besitzt Kernstock mehr als 600 Exemplare an Foto- und Filmkameras – die er seit letzter Woche auch mit der Öffentlichkeit teilt. Im ehemaligen Postgebäude in Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten-Land) hat Kernstock ein Museum mit seinen Sammlerstücken eingerichtet. Das Projekt sei über die letzten drei Jahre immer weiter gewachsen: „Zu Beginn habe ich zwei Räume gemietet, einen als Lagerraum mit einer Vitrine und den anderen als Dunkelkammer, um meine Fotos zu entwickeln“, erzählt der Pielachtaler.

Heute haben sich große Ausstellungsräume dazugesellt, wo Kernstock etwa auch eine große Auswahl an UdSSR-Kameras zeigt. Das älteste Stück in seiner Sammlung ist eine französische Spionage-Kamera, die aus 1900 oder 1901 stamme. „Mein Liebling ist aber die Leica M6, auch wenn ich mich fast gar nicht festlegen kann“, lacht Kernstock.

Wissen weitergeben

„Man denkt viel mehr über ein Foto nach, ob man eines macht oder nicht. Denn man hat nur 36 Bilder und das war’s. Speicherkarte löschen oder eine externe Festplatte verwenden, geht nicht“, erklärt der 29-Jährige worin für ihn der Reiz der analogen Fotografie liegt.

Diese Begeisterung möchte er auch weitergeben. Zuletzt war auch eine Schulklasse der benachbarten Mittelschule für einen Workshop bei ihm zu Gast. Generell ist aber jede Altersgruppe im Museum willkommen: „Ich wünsche mir einfach, dass das erhalten bleibt“, so das Ziel von Kernstock.

Geöffnet hat das Kameramuseum jeden Freitag ab etwa 15.30 Uhr mit Open End. Besichtigungstermine können aber auch individuell vereinbart werden. Eintritt verlangt Kernstock keinen, eine Spendenkasse steht für den Erhalt bereit. Kontakt: kameramuseum3200@gmail.com

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