Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Bauern kämpfen gegen Behörde: Jetzt greift FPÖ in die Causa ein

Der KURIER-Bericht über den Kampf einer Bauernfamilie gegen die Behörde in St. Pölten hat für ein riesiges Echo gesorgt. Nun schaltet sich auch die Politik in die Causa ein. „Wir müssen solche vorbildlichen Betriebe unterstützen und nicht blockieren", ist FPÖ-Tierschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz überzeugt.

➤ Lesen Sie hier mehr: Bauern fassungslos: "Behörde will Freilandhaltung verbieten"

Natürlicher Dünger

Tatsächlich droht dem Betrieb der Familie Hubmann aus Gerersdorf, die sich der regenerativen Landwirtschaft verschrieben haben, das Aus. Der Grund: Die Behörde will dem Brüderpaar Andreas und Thomas Hubmann die mobile Schweine-Freilandhaltung verbieten. Doch diese ist eine Grundlage für die Bewirtschaftung, denn der Mist wird in weiterer Folge als natürlicher Dünger für die Felder verwendet.

Alle Inhalte anzeigen

Seitens der Bezirkshauptmannschaft gibt es aber Bedenken, dass dadurch Stickstoff ins Grundwasser gelangen könnte. Deshalb müsse diese Form der Tierhaltung nun beendet werden. 400 Schweine befinden sich in Gerersdorf derzeit unter freiem Himmel.

„Diese Rechtsansicht, die auf Gutachten eines Amtssachverständigen für Wasserbautechnik basiert, wurde auch durch das Landesverwaltungsgericht mehrfach bestätigt. Die Betreiber der Schweinehaltung haben sich an die Entscheidungen des Landesverwaltungsgerichtes folgerichtig auch zu halten“, heißt es seitens der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten.

Privatgutachten

Doch die Hubmanns wollen sich nicht so schnell geschlagen geben, wie sie dem KURIER erzählten. Sie konterten mit einem eigenen Gutachten, das die mobile Schweine-Freilandhaltung als völlig unbedenklich bezeichnet.

Alle Nachrichten aus St. Pölten jeden Freitag im Postfach mit dem KURIER St. Pölten-Newsletter

FPÖ-Landesrätin Rosenkranz fordert nun alle Entscheidungsträger auf, sich nochmals an einen Tisch zu setzen und nach einer Lösung zu suchen, "denn das Aus für einen solchen Betrieb ist nicht nur schade, sondern kontraproduktiv".

„Schließlich wollen unsere Landsleute auch, dass Nutztiere ordentlich und naturnah gehalten werden. Innovative Betriebe, dürfen keinesfalls der vermeintlichen Bürokratie und den Interessen Einzelner zum Opfer fallen“, betont Rosenkranz.