Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Flutkatastrophe in St. Pölten: Welche Schutzmaßnahmen nun geplant sind

In St. Pölten sind die Sanierungsmaßnahmen nach der katastrophalen Flut nach wie vor im Gange. Erst vor Kurzem konnte das Areal rund um die Viehofner Seen wieder für Ausflügler freigegeben werden, unter anderem musste ein Loch mit einem Volumen von 600 Kubikmetern wieder gefüllt werden.

Aber auch die Schäden an den Hochwasserschutzanlagen sind enorm, sie belaufen sich laut Traisen-Wasserverband auf etwa zwei Millionen Euro. Zur Finanzierung wurde ein Sonderbeitrag aller Mitgliedsgemeinden für die kommenden drei Jahre beschlossen. In diesem Zeitraum sollen Wege, Dämme und andere Schutzanlagen instand gesetzt werden.

Ein Beispiel für die Herausforderungen ist der Traisentalradweg: Während der Abschnitt bis zur S33-Brücke bis Ende November repariert sein soll, wird der Teil unter der Brücke Weichselbaumstraße/Pergenstraße erst im Frühjahr 2025 instandgesetzt. Bis dahin wird ein Provisorium für Rad- und Fußgängerverkehr eingerichtet.

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Der Blick der Stadtverantwortlichen richtet sich nun aber auch weitere extreme Wetterereignisse, die abermals für Überschwemmungen sorgen könnten. Eine eigens ins Leben gerufene Task-Force prüft nun, wo es zusätzliche Barrieren und Becken zum Schutz der Bevölkerung und kritischer Infrastruktur braucht.

Projekte sollen rasch umgesetzt werden

„Die Hochwasserkatastrophe hat uns wieder gelehrt, dass die Natur sich immer Räume sucht und es bei solchen Wassermassen keine 100-prozentigen Sicherheiten geben kann. Wir können nur die Lehren dieses Ereignisses nutzen und Maßnahmen forcieren, um auf vergleichbare Katastrophen vorbereitet zu sein“, betont Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).

Zügig umgesetzt werden sollen folgende Projekte:

  • Die Adaptierung des Regenrückhaltebeckens Nadelbach, entsprechende Pläne wurden bereits zur Bewilligung eingereicht.
  • Das Hochwasserschutzprojekt der Traisen für den Ortsteil Pottenbrunn ist bereits sehr weit in der Planung und steht kurz vor der Ausarbeitung der Einreichunterlagen. Anschließend sind umfangreiche Grundeinlösungen erforderlich, heißt es aus dem Rathaus.
  • An der Fridauerstraße im Ortsteil St. Georgen kam es in der Vergangenheit bei Starkregenereignissen zu Überflutungen, weshalb kürzlich ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Abflusssituation erarbeitet wurde.
  • In Pottenbrunn gibt es im Bereich des Hungerfeldweges und des Friedhofes Planungen zum Schutz der Tagwassersituation. Dabei sollen an den landwirtschaftlichen Flächen entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.