„Bilder schlagen Worte“: Alexander Bisenz im St. Pöltner Stadtmuseum
Von Sophie Seeböck
Die Karriere von Alexander Bisenz ist facettenreich: Als Zauberer, Feuerschlucker, Bauchredner und späterer Kabarettist mit seiner Kunstfigur Alfred Wurbala war die Bühne das Zuhause des Wahl-St. Pöltners.
Nach einer schicksalhaften Begegnung mit dem Künstler Christian Ludwig Attersee schuf sich Bisenz Ende der 90er-Jahre aber auch mit der Bildenden Kunst ein zweites Standbein.
Bilder und Lebensweisheiten hinterlassen
Als der umtriebige Kleinkünstler im Mai 2021 im Alter von 59-Jahren verstarb, hinterließ er seinem Sohn Hunderte Werke und auch so manche Lebensweisheit: „Für ihn schlug das Bild das Wort“, erzählt Alexander Bisenz Junior.
Denn „das Wort eines Kabarettisten vergeht in derselben Geschwindigkeit wie sich die Welt sekündlich verändert. Ein Kunstwerk bleibt hingegen fast ewig bestehen“, soll der Künstler gesagt haben.
Unverkennbarer Stil
So bleibt sein eigener Stil, den sich der Autodidakt nach zwei Jahrzehnten des Experimentierens aneignete, auch heute noch unverkennbar.
Punkte und Kreise mit gefärbtem Sand wurden zur Ausdrucksform seiner farbenfrohen Malerei. „Es scheint, als wollte er damit fragen ’Worum kreisen meine Gedanken?’“, erzählt sein Sohn.
Seit dem Tod von Bisenz waren seine Bilder aus der Öffentlichkeit verschwunden. Anlässlich des 60. Geburtstags, den der Künstler im Vorjahr gefeiert hätte, will der Junior das Andenken an seinen Vater aber mit einer Ausstellung im St. Pöltner Stadtmuseum wieder hochhalten.
Schau durch Schaffensperioden
Ab 28. April begibt man sich dort auf eine aufregende Kunstreise durch vielen verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers, die mit einem möglichst großen Variantenreichtum zur Verfügung gestellt wurden: Malerei aus dem Zyklus „Stille und nervöse Flächen“, das legendäre Werk von Christian Ludwig Attersee, das als Kunst-Cover für das Album „Nix is Nix“ diente, aber auch Arbeiten, die in Live-Kabarett-Shows vor Publikum entstanden sind, werden gezeigt.
Auch nie gezeigte Arbeiten sowie Requisiten der Kunstfigur Alfred Wurbala sollen, wenn auch eher im Hintergrund, präsentiert werden.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 30. September, jeweils Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr. Info: www.stadtmuseum-stpoelten.at
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