Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Bewohner gequält: Neuer Prozess um Heimskandal in NÖ

Die Causa Pflegeheim Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) steht kommende Woche erneut im Fokus eines Prozesses am Landesgericht St. Pölten.

Weil der Oberste Gerichtshof (OGH) die im Jahr 2021 erfolgten Schuldsprüche für drei von vier früheren Mitarbeitern der Einrichtung teilweise aufgehoben hat, wird am 31. August im zweiten Rechtsgang verhandelt. Nach einer Berufung hat das Oberlandesgericht Wien indes die Strafe gegen eine Mitbeschuldigte auf zwei Jahre unbedingt erhöht.

Nach einer Nichtigkeitsbeschwerde der Verteidigung hatte der OGH im März in einer Entscheidung Mängel in der Urteilsausfertigung festgestellt. Zu einzelnen vorgeworfenen Handlungen müsse nun noch einmal verhandelt werden, erläuterte Birgit Eisenmagen, Sprecherin des Landesgerichts St. Pölten.

Der Schöffenprozess richtet sich gegen zwei Frauen und einen Mann. Im Fall einer 1986 geborenen Angeklagten wurde der Schuldspruch rechtskräftig. Über die Strafberufung entschied das Oberlandesgericht Wien, das Anfang Mai die Strafe von einem Jahr bedingt auf zwei Jahre unbedingt erhöhte, wie Eisenmagen mitteilte.

Geheime Whatsapp-Gruppe

Die drei Frauen und der Mann sollen als Pfleger bzw. Pflegehelfer von März bis Oktober 2016 alte Menschen geschlagen und beschimpft sowie die hilflosen Bewohner gequält und zu heiß geduscht haben. Die Vorwürfe basierten im Wesentlichen auf Anzeigen von Heimmitarbeitern und Nachrichten in einer Whatsapp-Gruppe.

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