Chronik/Niederösterreich

Rutsch in die Fantasiewelt

Alle warteten schon gespannt auf das diesjährige Programm des niederösterreichischen Märchensommers, doch eine Viertelstunde lang regte sich nichts. Der Grund: Wie schon im alt-bekannten Märchen "Alice im Wunderland" war der Hase auch in der Realität wieder einmal "viel zu spät". Bereits zum neunten Mal veranstaltet Intendantin Nina Blum heuer den Märchensommer, zum siebenten Mal im Schloss Poysbrunn.

Eine Premiere steht dennoch an. Im Gegensatz zu den bisherigen Theaterstücken hat sich die Intendantin mit "Alice im Wunderland" heuer erstmals an ein altes Kindermärchen herangewagt. Der Inhalt wurde allerdings neu erträumt, betont die Blum. Die allgemein bekannte "Alice" von Lewis Carroll diente dabei als Inspiration für eine moderne und familientaugliche Märchenfassung.

Dem interaktiven Wandertheater bleibt man jedoch treu. Das Stück spielt sich, auf Grund des beschränkten Platzes im Schloss, auf drei verschiedenen Stationen ab. Während ein Teil des Publikums den Psychologen Dr. Raupe besucht, lernen die anderen beiden Gruppe den Hutmacher und Humpty Dumpty kennen.

Integriertes Publikum

Im Stück vertraut Alice auf die Hilfe des Publikums, das gleichzeitig ihre Schulklasse spielt. Weil Alice ihre Katze "Dreamy" nicht in den Unterricht mitnehmen darf, ist sie einfach davongelaufen. Und zwar in das Wunderland, wo die aufbrausende Herzkönigin kleine Katzen zum "Fressen" gerne hat. Das Publikum soll deshalb bei der Suche nach "Dreamy" mithelfen. Über eine Rutsche gelangt Alice, gemeinsam mit ihren Mitschülern, in das Wunderland.

Die Möglichkeit, durch die eigene Fantasie einmal aus der Realität zu flüchten, steht dabei im Zentrum. "Für die Kinder muss es möglich sein, diese beiden Welten zu verbinden", erzählt Nina Blum, die sich selbst als leidenschaftliche Träumerin bezeichnet. Insofern richtet sich das Theaterstück an alle, die Märchen lieben, macht Nina Blum bereits auf die Premiere neugierig.

Ob Alices Katze rechtzeitig gefunden wird, und ob der Hase abermals "viel zu spät" kommt, die Auflösung gibt’s dann ab 3. Juli im Schloss in Poysbrunn.