Rückkehr an Stiftsschule ist noch offen
In der heiklen Affäre um die derben Verbalattacken eines AHS-Professors in einem Leserbrief an Autorinnen des Magazins Profil liegt jetzt der Ball beim Stift und Stiftsgymnasium Seitenstetten. Wie berichtet, hat der Landesschulrat dem Lehrer Josef Schlöglhofer unter Einhaltung gewisser Auflagen und mit Gehaltsminderung erlaubt, weiter zu unterrichten. Die Benediktiner des Stiftes als Schulerhalter und der Direktor müssen nun entscheiden, ob der vorläufig suspendierte Pädagoge wieder in die Schule zurück kommt.
Man werde sich die Entscheidung nicht leicht machen, zu viel stehe für das Stift und die Schule auf dem Spiel, versichert Direktor Josef Wagner. „Wir werden eine breite Basis einbinden“, kündigt der Schulleiter an.
Nächste Woche, wenn Wagners Vorgänger als Schulchef, der neue Abt Petrus Pilsinger, wieder von einem Seminar zurück ist, sollte die Entscheidung fallen. Der Elternverein, der sich ebenfalls scharf von Schlöglhofers Wutanfall distanzierte, beriet gestern in einer Sitzung. Während Wagner die Entscheidung ob Schlöglhofer bleiben darf oder nicht völlig offen hält, ist im Umfeld der Schule zu hören, dass man ihm eine zweite Chancen geben sollte.
Nächster Rücktritt
Wie berichtet, darf der Lehrer, der sein Fehlverhalten eingesteht, den Gegenstand Geschichte vorerst nicht unterrichten. So wie die Ämter als ÖVP-Gemeinderat und Parteiobmann in Aschbach hat Schlöglhofer nun auch eine weitere öffentliche Funktion zurückgelegt. Erst heuer hatte er im „Verein zur Erforschung der Mostviertler Geschichte“ die Obmannschaft übernommen, nach dem Ausraster aber wieder zurückgelegt. Der Grandseigneur der Historiker, Heimo Cerny, bestätigt das. „Das Ganze tut uns sehr leid. Dieses Vokabular ist inakzeptabel. Aber wir und die Menschen in der Region wissen, dass er nicht so ist“, erklärt Cerny, der jetzt interimistischer Obmann ist.