Chronik/Niederösterreich

„Riesenbluza“ wog 645,5 Kilogramm

Im Jahr 2011, in der Zeit, bevor er seine neun Monate beim Zivildienst ableistete, begann Franz Mathias in Oberkreuzstetten, Bezirk Mistelbach, mit seinem ungewöhnlichen Hobby: dem Züchten von Riesenkürbissen. Seither konnte der 27-Jährige bereits drei Staatsmeistertitel für seine „Bluza“ einfahren.

Heuer ging er beim Leiser Berge „Weigh-OFF“ am Bahnhof Ernstbrunn mit einem 645,5 Kilogramm schweren Kürbis an den Start und war damit einmal mehr nicht zu schlagen.

Belgisches Saatgut

Entscheidend, um einen preisverdächtigen Kürbis züchten zu können, sei das richtige Saatgut, das der Hobby-Gärtner heuer aus Belgien bezog. Die Zucht eines solchen Schwergewichts ist aber vor allem eines: sehr zeitaufwendig. „Von der Saat im April bis zur Ernte im September investiere ich täglich zwei Stunden in die Pflege meiner Kürbisse“, so Mathias.

Heuer baute er zwei Bluza an, welche jeweils bis 80 Quadratmeter Platz zum Wachsen bekamen. „Ich bringe meine Kürbisse immer in einem Folientunnel unter. Dort muss ich aber selbst tagtäglich gute Bedingungen schaffen, die nicht zu warm, zu kalt, zu trocken oder zu feucht sein sollen. Außerdem werden die Ranken des Gewächs immer eingegraben. So kann der Kürbis noch mehr Wasser aus dem Boden ziehen“, so der Bluza-Züchter.

Knapp 90 Kilo schwerer als Konkurrenz

An starken Tagen kann so ein Riesenkürbis dann schon um 12 bis 15 Kilogramm zulegen. „Etwa Mitte des Sommers kann man dann sagen, ob der Kürbis preisverdächtig werden könnte“, so Mathias.

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In Ernstbrunn ging der 27-Jährige heuer ob der unsicheren Lage durch das Coronavirus bereits mit seinem schwereren Exemplar an den Start und setzte sich somit gegen die 558 Kilogramm und 534,5 Kilogramm schweren Riesenkürbisse seiner Konkurrenten durch. Zwar findet im Oktober bei der Garten Tulln noch die Riesenkürbis-Staatsmeisterschaft statt, dort rechnet sich der Hobby-Züchter aber keine allzu großen Chancen mehr aus.

Von Kran geworfen

Anstatt seine Riesenkürbisse zu verkaufen, verwendet Mathias seine Züchtungen aber meist als dekorativen Hingucker zu Halloween. Denn durch das viele Wasser ist der eigentlich zum Verzehr geeignete Kürbis nicht unbedingt mehr genießbar.

Heuer kam es für den preisgekrönten Siegerkürbis in Ernstbrunn aber ganz anders. Denn dort wurde das Schwergewicht von einem Kran aus in ein Wasserbecken geworfen. 1.000 Euro Preisgeld gingen aber an den Züchter.