Chronik/Niederösterreich

Revolutionäre Schaltung fürs Bike

Gregor Schuster erscheint wie der Prototyp des Erfinders. In seiner Garage brütet er seit Jahren über seinen Ideen und bastelt an der Umsetzung.

Seit mehr als 15 Jahren verfolgt er dabei seinen Traum von einer revolutionären Fahrradschaltung. Jetzt steht das Projekt kurz vor der Serienreife. Doch weil das Geld dafür fehlt, ist Schuster auf eine – zumindest hierzulande noch – ungewöhnliche Idee gekommen, die unter dem Namen „Crowdfunding“ läuft: Radsportbegeisterte sollen die Prototypen testen, mit Spenden die Produktion ermöglichen und sichern sich damit ein Anrecht auf die ersten serienreifen Produkte und die damit vielleicht verbundenen Gewinne.

„Jeder Radfahrer hat sich schon einmal darüber geärgert, wenn die Kette beim Schalten herausgesprungen ist. Ich habe mir schon immer überlegt, dass es eine Lösung dafür geben kann und arbeite seit mehr als 15 Jahren daran“, erzählt Schuster. Als ehemaliger Profi-Mountainbiker weiß Schuster wovon er spricht. Er hat sozusagen genügend Ahnung von der Materie und bereits unzählige Arbeitsstunden investiert. Nun glaubt der smarte „Daniel Düsentrieb“ vor der Lösung zu stehen. „Von außen schaut meine Schaltung für einen Laien nicht sehr aufregend aus. Grob gesagt ist der Trick, dass die Zahnkränze segmentiert werden. Bildlich gesprochen wird das Kettenblatt wie eine Pizza in vier Teile zerteilt.“ Damit soll präzises Schalten in kürzester Zeit auch unter Volllast möglich sein.

Geldproblem

Erste Prototypen werden bereits getestet, doch Schuster schätzt, dass das Projekt bis zur Serienreife knapp eine halbe Million Euro verschlungen haben wird. „Ich habe Förderungen erhalten und will rund 100.000 Euro selbst hinein stecken“, sagt Schuster, der seine Erfindung natürlich auch schon patentieren ließ.

Jetzt hofft er auf die „Crowd“. Vereinfacht gesagt, wird dabei ein Projekt über eine Vielzahl von Kapitalgebern, meist Internetnutzern, finanziert. Schuster: „Radsportbegeisterte sind ab einem Betrag von 66 Euro dabei. Alle Überweisungen gelten als Anzahlung auf eine der ersten 999 Schaltungen und sind direkt an das Projekt gebunden.“ Bis November 2012 benötigt man 120.000 Euro, um im März 2013 die ersten Schaltungen zu produzieren. „ Alle haben mich für verrückt erklärt und ich habe alles reingebuttert, was ich habe. Aber ich bin restlos von meiner Erfindung überzeugt und glaube, dass es klappt“, sagt Schuster.

www.vyro.com