Chronik/Niederösterreich

Renitente Diebin biss Polizisten

Hallo Oma, wie geht’s Dir?“ Wie eine alte Bekannte grüßte eine 29-jährige Rumänin betagte Frauen, die sie in ihren Häusern aufsuchte. Dann wies sich die junge, von ihrer zehnjährigen Tochter begleitete Frau mit einem selbst fabrizierten Zettel als angebliches Hochwasser-Opfer aus und bettelte um Almosen. Am Ende des Tages trafen Mutter und Tochter den Ehemann, der mit dem sechsjährigen Sohn im Auto wartete.

Die Familie lebte schon seit Monaten vom Betteln in Österreich. Doch die Mutter beließ es am Pfingstwochenende in Heiligeneich (Bezirk Tulln) nicht beim Betteln: Sie stahl bei zwei Pensionisten Bagatell-Beträge. Da die Frau schon in OÖ bei einem Diebstahl erwischt wurde und zudem bei der Einvernahme einen Polizisten verletzte, sitzt sie nun im Krems in U-Haft.

„Sie hat am Sonntag einer 85-Jährigen Pensionistin, die ihr fünf Euro gab, die Geldbörse aus der Hand genommen und weitere zehn Euro genommen“, erzählt ein Polizeibeamter. Bei einem 72-Jährigen war die Beute lediglich ein Päckchen Zigaretten samt Feuerzeug. Trotzdem alarmierten die Bestohlenen die Polizei; die Beamten trafen die gesamte Familie kurz darauf beim Bahnhof Heiligeneich an.

Da die Opfer die Diebin bei Gegenüberstellungen erkannten, wurde die 29-Jährige zur Polizeiinspektion Tulln gebracht. Dort wurde sie renitent und stürzte sich auf einen Polizisten, den sie zu Boden riss. Einen zweiten Beamten, der seinem Kollegen zu Hilfe eilte, biss die Rumänin in die Hand – er musste genäht werden. Die Frau wurde verhaftet.

Augenscheinlich war nicht nur die kriminelle Energie der Mutter, sondern auch die triste soziale Situation der Familie: Beide Kinder können weder lesen noch schreiben.