Chronik/Niederösterreich

Red Bull Air Race fliegt auf Niederösterreich

Nach dem tragischen Unfalltod von Österreichs „Mr. Air Race“ Hannes Arch war auch die Formel 1 der Lüfte 2016 aus der Alpenrepublik verschwunden. Nach einem Jahr Pause dürfte das spektakuläre Red Bull Air Race ein fulminantes Comeback feiern – und das noch dazu vor den Toren der Millionenstadt Wien. Niederösterreich, genauer gesagt das Flugfeld-West in Wiener Neustadt, wird höchstwahrscheinlich den Red Bull Ring in Spielberg als Austragung des Spektakels ablösen. Bereits im kommenden September könnten demnach bis zu 80.000 Fans die tollkühnen Piloten im Luftraum über Wiener Neustadt bestaunen.

Nachdem von 2014 bis 2016 die Rennserie drei Mal am Red Bull Ring Station machte, verschwand Österreich zunächst aus dem Rennkalender. Als für die Weltmeisterschaft 2018 allerdings ein neuer europäischer Austragungsort gesucht wurde, brachte sich die NÖ Werbung zusammen mit der Marketingagentur cayenne ins Spiel. Sie wollen auch als Veranstalter auftreten. Zwei Standorte für die Austragung kamen in die engere Auswahl – neben Wiener Neustadt war auch die Donau in der Wachau im Gespräch. Nachdem sich allerdings der September-Termin ganz und gar nicht mit dem Weinherbst in der Wachau verträgt, geriet Wiener Neustadt in den Fokus.

Weil zur Zeit die abschließenden Gespräche mit den verantwortlichen Behörden und dem Verteidigungsministerium für die mögliche Austragung am Militärflugplatz West in Wiener Neustadt stattfinden, gibt es für den Zuschlag noch keine offizielle Bestätigung. Lukas Leitner von der Agentur cayenne dazu: „Es gibt von uns immer wieder Bestrebungen, hochkarätige und breitenwirksame Sportveranstaltungen in Österreich zu veranstalten. Auch Niederösterreich ist dafür als großes Sportland naturgemäß eine der ersten Adressen. Als Veranstalter evaluieren wir derzeit gemeinsam mit Partnern und im Dialog mit der Red Bull Air Race GmbH die mögliche Veranstaltung eines Rennens in Österreich für 2018 und auch in den folgenden Jahren.“

Zutrittskontrollen

Beim Österreichischen Bundesheer laufen die Vorbereitungen für das mögliche Event allerdings schon auf Hochtouren. Kein Wunder, soll die Armee doch die Abwicklung des riesigen Spektakels übernehmen. „Unter anderem sollen wir für die Sicherheit sorgen und die Zutrittskontrollen durchführen“, heißt es dazu zum

KURIER.

Für das Air Race muss das Flugfeld für insgesamt drei Wochen gesperrt werden. „Zwei Wochen davor, um alles vorzubereiten und eine Woche danach“, berichtet ein hochrangiger Offizier. Nur ein kleiner Teil wird während dieser Zeit für das Bundesheer zur Verfügung stehen, damit die Elitekämpfer des Jagdkommandos weiter Trainings durchführen können. Beim Bundesheer geht man übrigens davon aus, dass das „Luftrennen“ in Wiener Neustadt ein Fixpunkt im Austragungskalender von Red Bull werden könnte.

Chance für die Region

In der Region Wiener Neustadt sieht man die Austragung eines Air Race als große Chance. Zu dem Publikumsinteresse von bis zu 80.000 Schaulustigen kommt noch der riesige Tross an Mitarbeitern, der sich in dieser Zeit südlich von Wien niederlässt. So lange aber noch nicht alles unter Dach und Fach ist, gibt man sich zurückhaltend. Klaus Schneeberger, ÖVP-Bürgermeister von Wiener Neustadt: „Es gibt Verhandlungen zwischen dem Land und dem Air Race, ob eine Umsetzung im Jahr 2018 möglich ist.“