Rausschmiss löst Wirbel aus
Von Jürgen Zahrl
Monika Steiner droht der Rausschmiss. Die Gemeindebedienstete und Vorsitzende des Dienststellenausschusses ist suspendiert und soll mit Ende September – nach 22 Dienstjahren – das Stadtamt in Waidhofen an der Thaya verlassen. Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl hat ihre Kündigung eiligst durchgeboxt, weil er überzeugt ist, dass sie fehlerhaft gearbeitet habe. Steiner sieht dahinter eine bewusste Kampagne gegen eine Gewerkschafterin, weil sie für das Stadtamt unangenehm geworden sei. Sie will gegen die Kündigung vorgehen.
Unbeqem
Steiner, 39, ist entsetzt. "Ich arbeite seit 22 Jahren im Stadtamt und bin immer zuverlässig. Wenn das nicht so ist, wäre ich schon früher gekündigt worden", sagt sie. Hinter den Vorwürfen des Bürgermeisters vermutet sie gezielte Beweggründe. "Ich setze mich für die Mitarbeiter ein und das wollen die Herrschaften in der Gemeinde nicht sehen", schildert die Vorsitzende des Personalvertreterausschusses, die auch mehrere Funktionen in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (FCG) ausübt. Sie hat das Gefühl, dass sie seit einem Vorfall im Gemeindeamt gemobbt wird. "Ich habe kritisiert, dass Kettendienstverträge beim Putzpersonal nicht sein dürfen", sagt Steiner. Dabei wird ein Mitarbeiter für ein Jahr angemeldet und nach einer Pause erneut befristet eingestellt. "Seither werde ich mit Arbeit zugeschüttet und unter Druck gesetzt", erklärt Steiner, die betont, dass sie schon der fünfte Personalvertreter sei, der im Rathaus abmontiert wird. Obwohl der zuständige Ausschuss gegen die Kündigung gestimmt hat, wurde ihr Rausschmiss nach einigen gescheiterten Anläufen im Gemeinderat beschlossen.
Unerwünscht
Rückendeckung bekommt Steiner von der Gewerkschaft: "Sie ist eine gute Personalvertreterin. Seit sie in der Gewerkschaft ist, wird ihr das Leben schwer gemacht" , sagt Thomas Bauer, Präsidialmitglied im Landesverband der Gemeindebediensteten-Gewerkschaft. Steiners Kündigung sei inakzeptabel, betont Bauer.
Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl wehrt sich: "Steiner arbeitet schlampig und fehlerhaft. Wenn sie ihre Leistung nicht erbringt, müssen wir uns von ihr trennen können." Obwohl sie eine 40-Stunden-Stelle in der Finanz habe, bewältige sie weniger als ihre Vorgängerin mit 20 Stunden. Von Mobbing könne keine Rede sein. "Es gibt einen dicken Akt mit vielen Verfehlungen", sagt Strohmayer-Dangl.