Chronik/Niederösterreich

Rauchberger-Klage abgelehnt

Alle Inhalte anzeigen

Im Jahr 2010 klagte Baumeister Alfred Rauchberger privat die Marktgemeinde Pressbaum auf 36.000 Euro Gewinnentgang, weil er nach dem gescheiterten Bauprojekt „Villa Seewald“ nicht mehr als Sachverständiger von der Gemeinde beschäftigt wurde. „Mir wurden Aufträge, die mir schon zugewiesen waren, einfach wieder weggenommen“, sagt Rauchberger. Der mittlerweile verstorbene Altbürgermeister von Pressbaum, Heinz Kraus, hätte Rauchberger den Zuschlag für die thermische Sanierung der Volks- und Hauptschule mündlich zugesagt. Dieser Auftrag sei ihm dann wieder weggenommen worden.

Alle Inhalte anzeigen

„Stimmt nicht“, kontert der aktuelle Bürgermeister von Pressbaum, Josef Schmidl-Haberleitner. „Es ist leicht, einem Verstorbenen etwa in die Schuhe zu schieben. Die Gemeinde darf gar nichts mündlich zusagen. Das muss alles ausgeschrieben werden. Der Bestbieter bekommt den Auftrag“, sagt Schmidl-Haberleitner. Das Gericht sieht die Sache ähnlich, denn die Klage von Baumeister Rauchberger wurde in erster Instanz abgewiesen. Er muss auch die Prozesskosten in der Höhe von knapp 3400 Euro zahlen. „Ich bin maßlos enttäuscht über dieses Urteil und werde selbstverständlich Berufung einlegen“, kündigt Rauchberger an. „Diese Leute haben mein Leben zerstört.“

Rückblick

Der privaten Klage Rauchbergers gegen die Gemeinde Pressbaum ging eine Reihe anderer Klagen voraus: Schon 2009 wurde der bereits verstorbene Altbürgermeister von Pressbaum, Heinz Kraus (nicht rechtskräftig) wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Er hatte sich in der Causa „Villa Seewald“ auf ein Gutachten von Rauchberger verlassen. Demzufolge hätte die Villa Seewald damals abgerissen und auf dem Baugrund stattdessen acht Hochhäuser errichtet werden sollen. Bürgerinitiativen traten auf den Plan, und die Villa in der Krumpöckgasse wurde unter Denkmalschutz gestellt.

Auch in der Zwischenzeit ist der Fall „Villa Seewald“ noch zu keinem Abschluss gekommen. Ob die Villa nun abgerissen oder doch erhalten werden soll, wird laut Gemeinde in den kommenden Wochen entscheiden.